Papst Franziskus dementiert Gerüchte über Krebs-Erkrankung
Papst Franziskus hat Gerüchte als "Hofklatsch" zurückgewiesen, dass er Krebs habe. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters (Montag) scherzte er über seinen Gesundheitszustand, dass er immer noch am Leben sei. Seine Darmoperation im vergangenen Jahr sei sehr erfolgreich verlaufen. Auf die Krebs-Gerüchte angesprochen, antwortete er ebenfalls im Scherz "meine Ärzte haben mir nichts gesagt". Außerdem äußerte sich Franziskus erstmals zu Details seiner Knieprobleme, wegen der er in letzter Zeit teilweise einen Rollstuhl verwenden musste und die zu einer Absage der eigentlich für diese Woche geplanten Kongo-Reise führten. Seine Ärzte hätten ihm gesagt, er könne Ende Juli nur nach Kanada reisen, wenn er zuvor auf sein Knie Rücksicht nehme und weitere Therapiestunden in Anspruch nehme.
Franziskus hat nach eigenen Angaben eine "kleine Fraktur" im Knie erlitten, als er mit entzündeten Bändern einen falschen Schritt getan habe. "Mir geht es gut, und es wird langsam besser", sagte der Papst. Die Fraktur schließe sich wieder, unterstützt durch Laser- und Magnettherapie. Die Erfahrungen mit Nebenwirkungen der Vollnarkose bei der Darmoperation im vergangenen Jahr seien der Grund dafür, dass er auf eine Knieoperation verzichte.
Keine akuten Rücktrittspläne
Zugleich wies der Papst Rücktrittsgerüchte zurück, die unter anderem durch einen angekündigten Besuch am Grab von Papst Coelestin V. in L'Aquila befeuert wurden. Coelestin trat 1294 als Papst zurück. Benedikt XVI. hatte vier Jahre vor seinem Rücktritt L'Aquila besucht. "Das Zusammentreffen all dieser Umstände ließ einige denken, dass jetzt die gleiche 'Liturgie' noch einmal stattfinden würde", so Franziskus. "Aber das kam mir nie in den Sinn. Für den Moment nein, für den Moment, nein. Wirklich!" Er werde aber zurücktreten, wenn eines Tages sein Gesundheitszustand seine Amtsausübung unmöglich machen würde. Er könne aber nicht sagen, wann er damit rechne. "Wir wissen es nicht. Gott wird es sagen", betonte der Papst.
Immer noch hofft Franziskus auf die Möglichkeit, als erster Papst Moskau zu besuchen. Bei der letzten Anfrage aus Russland habe der Vatikan die Antwort erhalten, dass dafür nicht der richtige Zeitpunkt sei. Nun deutete Franziskus an, dass sich etwas geändert habe. "Ich würde gerne in die Ukraine reisen, ich wollte aber zuerst nach Moskau gehen. Wir haben darüber Nachrichten ausgetauscht, denn ich dachte, wenn der russische Präsident mir ein kleines Zeitfenster gibt, um der Sache des Friedens zu dienen …", zitiert die Agentur den Papst. Nach seiner Kanada-Reise sei es möglich, in die Ukraine zu fahren, aber zuerst wolle er nach Russland um "irgendwie zu helfen". (fxn)