Staat dürfe Frauen in Gesundheitsfragen nicht kontrollieren

Strengere Abtreibungsregeln: Schwestern stellen sich gegen Erzbischof

Veröffentlicht am 29.07.2022 um 12:59 Uhr – Lesedauer: 

Washington ‐ Jesus habe den Frauen vertraut – "Wir tun es auch": In einer öffentlichen Erklärung kritisieren zwei Ordensfrauen die geplante Verschärfung der Abtreibungsregeln im US-Bundesstaat Kansas – und stellen sich damit ausdrücklich gegen ihren Erzbischof.

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Zwei Ursulinen-Schwestern mobilisieren mit einer öffentlichen Erklärung gegen eine geplante Verschärfung der Abtreibungsregeln im US-Bundesstaat Kansas. Die Ordensfrauen stellen sich damit ausdrücklich gegen ihren Erzbischof Joseph Naumann, der als entschiedener Befürworter einer strengeren Regelung gilt.

In dem Schreiben der beiden Schwestern heißt es, Jesus habe den Frauen vertraut. "Wir tun es auch." Der Staat dürfe keine Kontrolle über Entscheidungen von Frauen in Gesundheitsfragen ausüben. Die weitgehenden Abtreibungsverbote in anderen Bundesstaaten seit einem wegweisenden Urteil des Supreme Court im Juni hätten negative Folgen gehabt.

Das Oberste Gericht der USA hatte entschieden, dass aus der Verfassung kein Grundrecht auf Abtreibung abgeleitet werden könne. Damit hob es das Grundsatzurteil "Roe v. Wade" von 1973 auf, das zu einer weitgehenden Freigabe von Abtreibungen geführt hatte. Die Zuständigkeit für die Abtreibungsgesetze liegt nun wieder bei den Bundesstaaten. (tmg/KNA)