Ehren-Pride-Award an katholische Initiative #OutInChurch verliehen
Die katholische Reforminitiative #OutInChurch hat den Ehren-Pride-Award des Vereins "Hamburg Pride e. V." bekommen. Vertreter der Einrichtung überreichten die Auszeichnung am Samstagabend bei der offiziellen Eröffnung des Christopher Street Days in Hamburg. Mit dem Preis werden Personen des öffentlichen Lebens und bundesweite Kampagnen gewürdigt, die Vorbildcharakter für die LGBTIQ*-Community und die Gesellschaft in Deutschland haben. Die Initiative werde für ihren Mut und ihre Strahlkraft geehrt, sagte die Journalistin Katharina Kühn in ihrer Laudatio. "#OutInChurch hat die Diskriminierung in der katholischen Kirche offengelegt, um die Kirche zu verändern. Sie hat denjenigen eine Stimme gegeben, die sich noch nicht zeigen können, die gedemütigt, geächtet oder ignoriert werden", so Kühn.
Wenn nun "endlich" das Arbeitsrecht der katholischen Kirche in Deutschland geändert werden sollte, sei dies auch auf den Druck von #OutInChurch zurückzuführen. "Noch schöner wäre es, wenn es unter Einbeziehung von #OutInChurch geschieht. Viel schöner wäre es, wenn der Katechismus in Bezug auf LGBTQI-Personen geändert wird", sagte Kühn, die an einem ARD-Dokumentarfilm über die Initiative mitgearbeitet hatte.
Im Rahmen der Initiative #OutInChurch hatten sich im Januar rund 125 Mitarbeiter und Mitglieder der katholischen Kirche öffentlich als queer geoutet, also etwa als homosexuell oder transgender. Sie forderten unter anderem eine Überarbeitung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen der Kirche, damit zum Beispiel in einer homosexuellen Partnerschaft lebende Beschäftigte keine Kündigung fürchten müssten. Die Abkürzungen LGBTIQ* und LGBTQI stehen für Personen, die sich als lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, intersexuell oder queer identifizieren. (stz/KNA)