Zeichen zum Energiesparen: Speyer schaltet Dombeleuchtung ab
Bistum und Stadt Speyer wollen künftig auf die Außenbeleuchtung des Speyerer Kaiserdoms verzichten. Der Energieverbrauch der 2015 vollständig erneuerten und mit energiesparenden LED-Lampen versehen Beleuchtung sei insgesamt zwar gering, dennoch werde durch das Abschalten Strom gespart, heißt es in einer Pressemitteilung der Diözese (Mittwoch). Es handele sich darüber hinaus aber auch um eine symbolische Geste im Zuge der Energiekrise in der Folge des Ukraine-Kriegs. Man wolle so ein Zeichen der Solidarität setzen und sich den Energiesparmaßnahmen der Stadt und der evangelischen Landeskirche anschließen. Diese verzichten bereits auf die nächtliche Beleuchtung markanter Gebäude in der Stadt.
Laut Bistum habe zunächst mit Stadtverwaltung und der Polizei geklärt werden müssen, ob es Sicherheitsbedenken durch den Wegfall der Beleuchtung rund um den romanischen Dom gebe. Da dies nicht der Fall sei, soll bereits in der Nacht auf Donnerstag die Beleuchtung erstmals komplett ausgeschaltet bleiben. "Da ein komplexes Steuerungssystem hinterlegt ist muss noch abgewartet werden, ob tatsächlich alle Lichter aus bleiben", heißt es in der Mitteilung. Der Speyerer Dom gilt heute als die größte romanische Kirche der Welt. 1981 nahm die UNESCO den Kaiserdom aufgrund seiner beispielhaften Architektur in die Welterbeliste auf.
Auch Bischof Fürst ruft zum Energiesparen auf
In der vergangenen Woche hatte sich der Kölner Dombaumeister Peter Füssenich bereits offen dafür gezeigt, aus Energiespargründen die nächtliche Beleuchtung der dortigen Kathedrale abzuschalten. Laut Domkapitel entscheidet allerdings die Stadt Köln, ob die Beleuchtung tatsächlich ausgeschaltet wird, da diese den wesentlichen Teil der Kosten für die Beleuchtung trage. Die Stadt erklärte, sie prüfe derzeit verschiedene Maßnahmen, um kurzfristig Energie zu sparen. Beschlüsse seien jedoch noch nicht gefasst.
Ebenfalls in der vergangenen Woche rief auch der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst zum Energiesparen auf. Allein ein Grad Temperatursenkung in den mehr als 5.000 beheizten kirchlichen Gebäuden in Württemberg könne bis zu zehn Prozent Heizenergie einsparen, erklärte er in einem Brief an die Verantwortlichen in den Kirchengemeinden. Er rief dazu auf, sich schon jetzt auf die kommende Heizperiode vorzubereiten und zu planen, wie der Energieverbrauch gesenkt werden könne. "Für uns als Kirche ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns solidarisch in die gesamtgesellschaftlichen Bemühungen einbringen, Energie einzusparen, um die Versorgung von zentralen Bereichen der kritischen Infrastruktur mit Gas und anderer Energie zu gewährleisten", so Fürst. (cbr)