Nach Kritik: Vatikan stellt Papstaussagen zu Ukraine-Krieg klar
Der Vatikan hat nach der Kritik an den Papstäußerungen zum gewaltsamen Tod von Darja Dugina die Aussagen von Franziskus zum Krieg in der Ukraine klargestellt. Die Worte des Heiligen Vaters zu diesem "dramatischen Thema" seien als eine Stimme zu verstehen, "die zur Verteidigung des menschlichen Lebens und der damit verbundenen Werte erhoben wird, und nicht als eine politische Stellungnahme", heißt es in einer Erklärung des Heiligen Stuhls, die das vatikanische Presseamt am Dienstag veröffentlichte.
Hintergrund des Schreibens ist, dass es "mehr als einmal, so auch in den letzten Tagen", in der Öffentlichkeit zu Diskussionen über die politische Bedeutung solcher Interventionen gekommen sei. Die zahlreichen Interventionen des Papstes und seiner Mitarbeiter zum Ukraine-Krieg dienten vor allem dazu, Gläubige und "alle Menschen guten Willens" zum Gebet für Solidarität und Bemühungen um den Wiederaufbau des Friedens einzuladen.
Russland als Aggressor
Russland wird in der Stellungnahme als eindeutiger Aggressor im Ukraine-Konflikt identifiziert. Den "groß angelegten, von der Russischen Föderation begonnenen Krieg in der Ukraine" verurteile Papst Franziskus klar und deutlich als "moralisch ungerecht, inakzeptabel, barbarisch, sinnlos, abscheulich und frevelhaft", heißt es.
Franziskus hatte zuletzt mit seinen Aussagen zum Mord an der moskautreuen russischen Berichterstatterin Darja Dugina für Unmut in der Ukraine gesorgt. Das Kirchenoberhaupt hatte bei der Generalaudienz am vergangenen Mittwoch von einer "armen jungen Frau" gesprochen, "die in Moskau im Auto von einer Bombe in die Luft gejagt wurde". Bereits unmittelbar nach der Ansprache reagierte Andrij Jurasch, ukrainischer Botschafter beim Heiligen Stuhl, empört: Die Kriegsbefürworterin Dugina sei kein unschuldiges Opfer, sagte der Diplomat. Zudem habe der Papst die Kriegsparteien Ukraine und Russland mit seinen Ausführungen auf eine Stufe gestellt. Das sei "nicht angemessen". Am Freitag ließ die ukrainische Regierung den Papstbotschafter in Kiew einbestellen. (mal)