Tipps für Pfarrgemeinden und Privathaushalte

Heizung, Strom, Wasser: So können Sie im Alltag Energie sparen

Veröffentlicht am 01.10.2022 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Was können Kirchengemeinden aber auch Privathaushalte gegen die Energiekrise und die steigenden Gas- und Strompreise tun? Viele Bistümer haben als eine Antwort auf diese Frage zuletzt Energiespartipps veröffentlicht. Katholisch.de gibt einen Überblick über einfach umzusetzende Empfehlungen.

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Die Energiekrise, die sich in rapide gestiegenen Gas- und Strompreisen sowie Sorgen vor Energieengpässen oder gar -ausfällen im bevorstehenden Herbst und Winter zeigt, beschäftigt auch die katholische Kirche in Deutschland. Wohl in allen Bistümern sitzen in diesen Tagen Expertinnen und Experten zusammen, um gemeinsam zu überlegen, was angesichts der jüngsten Preissteigerungen und der möglicherweise drohenden Energieknappheit in den nächsten Wochen und Monaten kirchlicherseits getan werden muss – und überhaupt noch getan werden kann.

Ebenso wie die Politik setzt auch die Kirche bei ihrer Reaktion auf die Krise vor allem darauf, Energie gar nicht erst zu verbrauchen, sondern Gas und Strom in möglichst großem Umfang einzusparen. Viele Diözesen haben dazu jüngst entsprechende Empfehlungen veröffentlicht. Katholisch.de fasst die wichtigsten Tipps zusammen, die kurzfristig und kostengünstig umgesetzt werden können – teilweise auch von Privathaushalten:

Heizung/Wärme

Als Reaktion auf die Energiekrise hat die rot-grün-gelbe Bundesregierung zum 1. September die "Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen" erlassen. Die schreibt unter anderem vor, dass Räume, in denen körperlich leichte und überwiegend sitzende Tätigkeit durchgeführt werden, nur noch bis maximal 19 Grad beheizt werden dürfen. Die Beheizung von Gemeinschaftsflächen, die nicht dauerhaft genutzt werden – zum Beispiel Eingangshallen, Flure oder Treppenhäuser –, ist laut der Verordnung sogar vollständig untersagt.

Diese Regeln gelten auch für alle öffentlich genutzten kirchlichen Immobilien wie etwa Gemeindehäuser, Kitas oder Pfarrhäuser. Doch Energie lässt sich etwa im Büro nicht nur sparen, indem man im zentralen Heizungssystem oder am Thermostat eine Maximaltemperatur von 19 Grad einstellen lässt. Folgende Energiespartipps im Bereich Heizung/Wärme finden sich in den Empfehlungen der Bistümer:

  • Passen Sie die Heizzeiten an die tatsächlichen Nutzungszeiten der Räume und Gebäude an.
  • Bündeln Sie dort, wo es möglich ist, die Belegung von Räumen, um dadurch frei werdende Räume ganz aus der Beheizung nehmen zu können.
  • Drehen Sie die Heizkörper herunter, wenn Sie einen Raum längere Zeit verlassen.
  • Decken Sie die Heizkörper nicht ab und stellen Sie sie nicht mit Möbeln zu, da sonst die Wärmeübertragung in den Raum behindert wird.
  • Halten Sie die Türen zu ungeheizten Räumen wie Fluren oder Treppenhäusern geschlossen.
  • Ziehen Sie sich warme Kleidung an und orientieren Sie sich dabei am "Zwiebelprinzip". Damit können Sie Temperaturschwankungen jederzeit schnell ausgleichen, indem Sie – je nachdem, ob die Temperatur ansteigt oder absinkt – eine weitere Kleidungsschicht an- oder ausziehen.
  • Statt Fenster für die Frischluftzufuhr über längere Zeit gekippt zu lassen, sollten Sie besser Quer- oder Stoßlüften – die Fenster also drei- bis viermal am Tag jeweils ein paar Minuten komplett öffnen. Das sorgt für einen schnellen Luftaustausch und verhindert das Auskühlen der Wände. Während die Fenster geöffnet sind, sollten die Heizkörper ausgeschaltet werden.
Eine Steckerleiste mit Münzen und Geldscheinen
Bild: ©Sergej Toporkov / Fotolia.com

Die Gas- und Strompreise steigen im Zuge der Energiekrise stark an. Aber es gibt Möglichkeiten, die Preisssteigerungen durch gezielte und leicht umzusetzende Energiesparmaßnahmen zumindest abzufedern.

Strom

"Gaskrise könnte zur Stromkrise werden", "Knappes Gas, teurer Strom" – so und ähnlich lauteten in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen in den Medien. War die Energiekrise aufgrund der von Russland stark reduzierten Lieferungen zunächst vor allem eine Gaskrise, hat sich mehr und mehr auch zu einer Stromkrise ausgewachsen. Denn: Rund 13 Prozent des Gases in Deutschland wird zu Erzeugung von Strom verwendet. Manche Experten befürchten, dass das zusammen mit der geplanten Abschaltung der drei verbliebenen Atomkraftwerke Ende dieses Jahres zu Engpässen bei der Stromversorgung führen könnte – bis hin zu Blackouts. Umso wichtiger ist es, so viel Strom wie möglich zu sparen. So kann es gehen:

  • Schalten Sie die Beleuchtung in Räumen nur ein, wenn es wirklich erforderlich ist.
  • Schalten Sie elektronische Geräte wie Computerbildschirme, Drucker, Fernseher und auch Küchengeräte zum Ende des (Arbeits)tags vollständig aus, da die Geräte auch im Standby-Modus Strom verbrauchen.
  • Auch die Erhitzung von Wasser (etwa für Kaffee oder Tee) benötigt sehr viel Energie. Wasser sollte man deshalb am besten nur in der jeweils benötigten Menge erwärmen.
  • Nutzen Sie die Treppe statt den Aufzug – auch das spart Energie und Sie tun nebenbei noch etwas für ihre Gesundheit.
  • Verzichten Sie auf den Einsatz von Klimaanlagen und Heizlüftern, denn diese Geräte sind wahre Stromfresser.
  • Insbesondere in Gemeindehäusern und Gemeinschaftsräumen stehen oft (zusätzliche) Kühl- und Gefrierschränke, die nur wenig benutzt werden und trotzdem ununterbrochen an das Stromnetz angeschlossen sind. Das verbraucht unnötig Energie, deshalb sollten die entsprechenden Geräte nur bei Bedarf an- und danach wieder ausgeschaltet werden. Grundsätzlich gilt: Je voller ein Kühlschrank ist, desto weniger Kühlleistung muss das Gerät erbringen.
  • Wer es sich finanziell leisten kann, sollte alte elektronische Geräte austauschen und neue, energieeffizientere Modell als Ersatz anschaffen. Mit einem Strommessgerät lässt sich schnell herausfinden, wie viel Energie ein Gerät wirklich verbraucht und wie hoch die Stromkosten sind. In jedem Fall sollten Sie beim Kauf neuer Geräte unbedingt auf die Energieeffizienzklassen achten. A ist dabei die beste, G die schlechteste.
Bild: ©stock.adobe.com/alexkich

Bei vielen Alltagstätigkeiten kann man leicht Energie und Ressourcen sparen – zum Beispiel beim Zähneputzen. Wer währenddessen das Wasser laufen lässt, verbraucht unnötig 20 bis 40 Liter wertvolles Trinkwasser.

Wasser

Die Sommer der vergangenen Jahre mit zu wenig Regen sowie langen Trocken- und Hitzeperioden haben deutlich gezeigt: Auch in Deutschland wird Wasser mehr und mehr zu einem kostbaren Gut, das nicht unnötig verschwendet werden sollte. Wie sich im Alltag – ob bei der Arbeit im Büro oder zu Hause – sehr leicht Wasser sparen lässt? Unter anderem mit diesen Tipps:

  • Starten Sie Ihre Spül- und Waschmaschine nur dann, wenn sie wirklich voll sind – und benutzen Sie dann am besten ein Öko-Programm ("Eco-Modus"), bei dem meist am wenigsten Energie (Strom und Wasser) verbraucht wird.
  • Sie baden gerne? Steigen Sie besser häufiger auf die Dusche um! Ein Vollbad benötigt rund 120 Liter, während zum Duschen meist rund 50 Liter ausreichen.
  • Verwenden Sie in der Dusche einen Sparduschkopf und an anderen Wasserhähnen einen Durchflussbegrenzer. Beides verringert Menge des durchfließenden Wassers um etwa die Hälfte und spart damit Wasser und – bei Warmwasser – zugleich Wärmeenergie. Sparduschköpfe und Durchflussbegrenzer kosten nur wenig und die Installation ist auch für Laien schnell gemacht.
  • Schalten Sie bei Tätigkeiten wie dem Zähneputzen den Wasserhahn aus. Wer zwei Minuten die Zähne putzt und währenddessen das Wasser laufen lässt, verbraucht völlig unnötig mehrere Liter Wasser.
Von Steffen Zimmermann