Papst Franziskus betet täglich für eine gute Verdauung
Papst Franziskus betet seit mehr als 40 Jahren jeden Tag ein Gebet des heiligen Thomas Morus (1478-1535). Es sei etwas merkwürdig, denn Morus bitte um etwas Heiliges, aber beginne dabei mit den Worten: "Herr, gib mir eine gute Verdauung und auch etwas zum Verdauen", sagte Franziskus am Donnerstag vor Teilnehmern des Kongresses "Heiligkeit heute". Morus werde direkt konkret, aber dort beginne der Humor erst richtig, so Franziskus. Es gehe darum, zu wissen, wie man das Leben mit Sinn für Humor genießen könne, "denn der Teil des Lebens, der einen zum Lachen bringt, erhellt die Seele", so der Papst.
Mit dem Begriff der Heiligkeit ist für Franziskus nicht in erster Linie Anstrengung oder Verzicht verbunden. "Es ist keine 'geistliche Gymnastik', nein, es ist etwas anderes; es ist vor allem die Erfahrung, von Gott geliebt zu werden, seine Liebe, sein Erbarmen frei zu empfangen", sagte der 85-Jährige. Man werde nicht mit "einem langen Gesicht" ein Heiliger. Vielmehr brauche es ein Herz, das freudig und offen für Hoffnung sei. Als Beispiel nannte Franziskus den seligen Johannes Paul I., der den Beinamen "lächelnder Papst" erhielt.
Der Papst nannte die Heiligen "kostbare Perlen". Sie seien immer lebendig und aktuell und verlören nie ihren Wert. "Ihr Leben ist wie ein Katechismus in Bildern, eine Veranschaulichung der Frohen Botschaft, die Jesus den Menschen gebracht hat", so Franziskus. Heute könne ein angemessener Zugang zu den Medien das Wissen um Selig- oder Heiligsprechungskandidaten fördern. Bei der Nutzung digitaler Medien, insbesondere sozialer Netzwerke, bestehe jedoch die Gefahr, dass sie von weniger edlen Interessen "diktiert und verschleiert" würden. Hier sei Vorsicht geboten. (tmg/KNA)