Wissenschaftliche Aufarbeitung läuft seit 2020

Missbrauchsstudie für Bistum Essen hat Veröffentlichungstermin

Veröffentlicht am 20.10.2022 um 16:51 Uhr – Lesedauer: 

Essen ‐ Mainz, Freiburg, Trier: Zuletzt war die Veröffentlichung mehrerer Gutachten zu Missbrauch in der Kirche verschoben worden. Jetzt gab das Bistum Essen bekannt, wann seine Aufarbeitungsuntersuchung erscheinen soll.

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Eine Aufarbeitungsuntersuchung zu sexuellem Missbrauch im Bistum Essen soll Mitte Februar kommenden Jahres vorgestellt werden. Das teilte das Bistum Essen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag mit. Im Ruhrbistum läuft seit März 2020 eine externe Studie des sozialwissenschaftlichen Instituts für Praxisforschung und Projektberatung München (IPP). Sie soll Missbrauchsfälle und den Umgang damit untersuchen und dabei auch Strukturen aufzeigen, die Missbrauch und Vertuschung begünstigten.

In einem Video-Interview der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" ("WAZ") machte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck auf die Ausmaße des "Missbrauchsskandals" in der Kirche aufmerksam. Der Begriff könne genutzt werden, um das Phänomen kleinzureden, warnte er. "Ich glaube, es ist ein Skandal, der geht weiter als nur über den Missbrauch zu reden", so Overbeck. "Es ist ein Skandal, der betrifft auch das Wesen der Kirche an sich." Sexueller Missbrauch bedeute vor allen Dingen Machtmissbrauch.

Zuletzt war die Veröffentlichung mehrerer Missbrauchsgutachten verschoben worden. Die Untersuchung für das Bistum Mainz soll nach jetzigem Stand Anfang März nächsten Jahres vorliegen. Die Veröffentlichung des Freiburger Gutachtens wird sich voraussichtlich noch einmal bis April kommenden Jahres verzögern. Auch die für Oktober angekündigte Missbrauchsstudie zur Rolle des früheren Trierer Bischofs Bernhard Stein (1904-1993) verzögert sich. (tmg/KNA)