"An dieser Frage hängt viel, viel mehr als eine bloße Personalie"

Kölner Laien-Sprecher an Bischöfe: Auf Woelki-Entscheidung drängen

Veröffentlicht am 06.11.2022 um 10:24 Uhr – Lesedauer: 

Altenberg ‐ Mitte November sind die deutschen Bischöfe zum Ad-limina-Besuch in Rom. Der Kölner Diözesanratsvorsitzende Tim Kurzbach hat eine Forderung an sie: Sie dürften nicht zurückkehren, ohne auf eine Antwort in Sachen Kardinal Woelki gedrängt zu haben.

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Der Kölner Diözesanratsvorsitzende Tim Kurzbach hat die deutschen Bischöfe aufgefordert, bei ihrem anstehenden Ad-limina-Besuch in Rom auf eine Entscheidung über das Rücktrittsgesuch von Kardinal Rainer Maria Woelki zu drängen. "Sie müssen die Römer auf die Kölner Frage stoßen! Sie dürfen nicht zurückkehren, ohne auf eine klare Antwort gedrängt zu haben", sagte Kurzbach am Samstag bei der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Köln in Altenberg. Ohne die Klärung der "Kardinal-Frage" werde die Erzdiözese nicht aus der Krise herauskommen.

Rom müsse seiner Verantwortung gerecht werden, forderte Kurzbach. "An dieser Frage hängt viel, viel mehr als eine bloße Personalie." Von Seiten der Bistumsleitung nahm Weihbischof Ansgar Puff an der Vollversammlung des Diözesanrats teil.

Vor allem wegen der Missbrauchsaufarbeitung ist im Erzbistum Köln eine Vertrauenskrise entstanden. Papst Franziskus hatte Woelki im Herbst vergangenen Jahres in eine mehrmonatige Auszeit geschickt und ihn später aufgefordert, seinen Rücktritt anzubieten. Über den Amtsverzicht hat der Papst noch nicht entschieden. Vom 14. bis 18. November befinden sich die deutschen Bischöfe zum Ad-limina-Besuch in Rom. Dann werden sie im Vatikan über die Lage der Kirche in Deutschland berichten. (mal)