CDU-Politikerin über Christenverfolgung und Debatte um Berliner Stadtschloss

Grütters: Verteidige das Kreuz als Einladung zur Toleranz

Veröffentlicht am 14.12.2022 um 14:06 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Das Christentum sei "die am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft weltweit": Die CDU-Politikerin Monika Grütters bezieht Stellung zur Christenverfolung – und äußert sich erneut zum Streit um das Kreuz auf dem Berliner Stadtschloss.

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Die frühere Kulturstaatsministerin und heutige Vorsitzende des Stephanuskreises der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Monika Grütters, hat auf die Verfolgung von Christen in vielen Teilen der Welt hingewiesen. Das Christentum sei "die am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft weltweit. Das können sich viele Menschen hierzulande gar nicht vorstellen, weil Religionsfreiheit und freie Religionsausübung hier selbstverständlich sind", sagte Grütters am Mittwoch in einem Interview mit dem Hilfswerk "Kirche in Not" anlässlich des kirchlichen Gebetstages für verfolgte und bedrängte Christen am 26. Dezember. In vielen Länder der Erde würden Menschen allein aufgrund ihres Glaubens "stigmatisiert, unterdrückt, diskriminiert, verfolgt und teilweise ermordet". Auf diese Verletzungen der Religionsfreiheit hinzuweisen, "sind wir allen schuldig, nicht nur der Christenheit".

Weiter betonte die CDU-Politikerin, dass sie trotz der notwendigen staatlichen Neutralität für eine positive Haltung gegenüber den christlichen Kirchen eintrete, die trotz aller Glaubwürdigkeitsverluste eine große Wertebasis darstellten. Der Einsatz für den christlichen Glauben schließe den Blick auf andere Religionen aber nicht aus. Zur Toleranz gehöre auch, "dass jeder dem anderen zugesteht, er selbst sein zu dürfen", sagte Grütters, die auch Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist.

Grütters ging in dem Interview auch erneut auf die Debatte um das Kreuz auf der Kuppel des neu errichteten Berliner Stadtschlosses ein. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, habe sie im Einsatz für den Verbleib des Kreuzes ermutigt. "Er hat gesagt: 'Selbstverständlich müssen wir hier zu unserer Religion und Kultur stehen. Und dazu gehört nun einmal ganz fundamental das Christentum. Das grenzt andere nicht aus.'" Als Christin werde sie das Kreuz "als Einladung zur Toleranz, zu Nächstenliebe, zur Weltoffenheit und natürlich auch als selbstbewusstes Statement für das Christentum" verteidigen, betonte die Politikerin. (stz)