Papst erinnert an verfolgte Christen der Gegenwart
Am zweiten Weihnachtstag hat Papst Franziskus daran erinnert, dass immer noch in vielen Ländern der Erde Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden. "Auch heute gibt es viele, die ihr Leben riskieren, um ihren Glauben zu bezeugen", sagte der Papst beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Er rief die Gläubigen auf, "für diese verfolgten Brüder und Schwestern" zu beten.
In seiner Ansprache erklärte der Papst, dass das Wort "Märtyrer" übersetzt "Zeuge" bedeute: "Die Märtyrer sind Zeugen, also Brüder und Schwestern, die uns durch ihr Leben Jesus zeigen, der das Böse mit der Barmherzigkeit besiegt hat." Am zweiten Weihnachtstag erinnert die Kirche an ihren ersten Märtyrer, den wegen seines Glaubens gesteinigten Diakon Stephanus.
"Herz aller Menschenrechte"
Aus Sicht des deutschen Bischofs Bertram Meier ist Religionsfreiheit das "Herz aller Menschenrechte". Um sie zu bewahren, seien Netzwerke vor allem mit der Politik nötig, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz im Interview des Kölner Internetportals domradio.de. Meier betonte, dass Christinnen und Christen in unterschiedlichen Teilen der Welt Diskriminierung, Ausgrenzung, Verfolgung und Bedrängnis ausgesetzt seien. Für Menschen sei es auch gefährlich, vom Islam zum Christentum überzutreten.
Christen seien weltweit die am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft, so der Augsburger Bischof; das solle Leiden anderer Gruppierungen und Religionen nicht relativieren. Religionsfreiheit sei nicht nur ein Schutzrecht für bestimmte Religionen, etwa für Christen. "Im Gegenteil, in dieser Logik universaler Freiheitsrechte gilt unser Engagement der Glaubens- und Gewissensfreiheit für alle Menschen", so Meier. (rom/KNA)