2018 wegen Missbrauchs verurteilt – 2020 freigesprochen

Mit 81 Jahren: Kardinal George Pell gestorben

Veröffentlicht am 11.01.2023 um 01:10 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Als Verantwortlicher für Wirtschafts- und Finanzfragen war er einer der mächtigsten Männer in der katholischen Kirche. Nun ist George Pell in Rom gestorben. Der australische Kurienkardinal wurde 81 Jahre alt.

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Der australische Kurienkardinal George Pell ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 81 Jahren in Rom an den Folgen einer Hüftoperation. Pell war von 2014 bis 2017 als Verantwortlicher für Wirtschafts- und Finanzfragen einer der mächtigsten Männer im Vatikan. Seinen Tod bestätigte am Dienstagabend ein mit dem Kardinal bekannter Geistlicher der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Auch der Erzbischof von Sydney, Anthony Fisher, bestätigte den Tod auf seiner Facebook-Seite. "Mit tiefer Trauer kann ich bestätigen, dass seine Eminenz, George Kardinal Pell, heute in den frühen Morgenstunden in Rom verstorben ist", schrieb Fisher in der Nacht auf Mittwoch (deutscher Zeit). "Diese Nachricht ist für uns alle ein großer Schock. Bitte beten Sie für die Ruhe der Seele von Kardinal Pell, für Trost für seine Familie und für alle, die ihn liebten und die ihn in dieser Zeit betrauern", so Fisher.

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Pell, der im Vatikan zu den Konservativen gezählt wurde, versuchte als Koordinator des vatikanischen Wirtschaftssekretariats, mehr Transparenz und Sauberkeit in die Vatikanfinanzen zu bringen. Dies brachte ihn in Konflikt mit alten Strukturen und Gewohnheiten anderer Verantwortlicher.

Ende 2018 wurde Pell in seiner Heimat wegen Missbrauchs zu sechs Jahren Haft verurteilt. Im April 2020 hob Australiens Oberstes Gericht das Urteil wieder auf und Pell wurde aus dem Gefängnis entlassen. Danach kehrte er nach Rom zurück. Zuletzt wurde er beim Begräbnis von Benedikt XVI. in der Öffentlichkeit gesehen. Nach Pells Tod sind derzeit noch 125 der 223 Kardinäle der Weltkirche unter 80 Jahre alt und damit zur Papstwahl stimmberechtigt. Pell war der letzte Australier im Kardinalskollegium. (cbr/tmg/KNA)

11.1., 10:40 Uhr: Ergänzt um weitere Details.