Magdeburger Bischof befürwortet Streitkultur in katholischer Kirche

Feige: Spannungen zwischen Bewahrern und Reformern "ungeheuer groß"

Veröffentlicht am 12.01.2023 um 13:16 Uhr – Lesedauer: 

Magdeburg ‐ Die Spannungen zwischen bewahrenden und reformorientierten Gruppen in der Kirche seien noch "ungeheuer groß", meint Bischof Feige. Sie auszuhalten, müsse man "noch einüben". Einheit könne es künftig nicht mehr nur in Form eines Zentralismus geben.

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Die katholische Kirche hat nach Auffassung des Magdeburger Bischofs Gerhard Feige eine "Streitkultur" nötig. "Da sind wir noch am Anfang", sagte Feige am Mittwochabend in Magdeburg. So seien die Spannungen zwischen bewahrenden und reformorientierten Gruppen noch "ungeheuer groß". Sie auszuhalten, müsse die Kirche "noch einüben". Einheit könne es in der Kirche künftig nur in Vielfalt und nicht mehr nur in Form eines Zentralismus geben.

Feige sprach bei einer Online-Veranstaltung des Bistums Magdeburg zum weltweiten synodalen Prozess. Dessen Dialogveranstaltungen sollen nach dem Willen von Papst Franziskus einen konstruktiven Umgangsstil in der Kirche fördern. Feige betonte, die bereits vorliegenden Stellungnahmen aus verschiedenen Regionen zeigten, dass kirchliche Reformfragen weltweit und nicht nur beim Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland auf der Tagesordnung stehen.

Die kirchlichen Stellungnahmen aus anderen Ländern ermöglichten für die Kirche in Deutschland eine "Blickweite über die Grenzen der eigenen Erfahrungen", so der Magdeburger Bischof weiter. Nun bestehe die Kunst darin, den Synodalen Weg in Deutschland mit den Debatten in anderen Ländern zu verbinden. (KNA)