Missbrauchsverdacht: Seelsorger im Bistum Dresden-Meißen freigestellt
Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers hat einen Seelsorger seines Bistums vom Dienst freigestellt und von seinem bisherigen Dienstort abgezogen. Grund für die Maßnahme seien Verdachtsmomente sexueller Übergriffe gegenüber Jugendlichen, die gegen den Seelsorger geäußert worden seien, teilte das Bistum Dresden-Meißen am Sonntag mit. Die eingeleiteten Maßnahmen gälten "umgehend bis zum Abschluss des Untersuchungsverfahrens". Das Vorgehen entspreche den Regelungen der Deutschen Bischofskonferenz für solche Fälle.
Die Pfarreien, in denen der Seelsorger bislang eingesetzt war, seien am Wochenende in den Gottesdienst-Vermeldungen informiert worden. Zudem seien die Untersuchung des Falls beauftragt und die zuständige Staatsanwaltschaft unterrichtet worden. "Daneben steht die Bistumsleitung mit der Pfarrei im Kontakt dazu, welche Schritte im Weiteren geboten sind. Es wird zum Schutz aller Beteiligten gebeten, keine Vorverurteilungen vorzunehmen", so die sächsische Diözese weiter.
Das Bistum rief mögliche Betroffene sowie Mitwissende sexueller Übergriffe dringend auf, sich an die Ansprechpersonen für Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs im Bistum zu wenden. Gegenüber katholisch.de betonte der für das Bistum Dresden-Meißen zuständige Betroffenenbeirat Region Ost, dass die Verfolgung von Straftaten in die Hände der staatlichen Strafermittlungs- und -verfolgungsbehörden gehört. "Dort steht Betroffenen auch Opfer- und Zeugenschutz zur Verfügung. Wir raten dringend zu anwaltlicher Beratung und Begleitung", so der Betroffenenbeirat. (stz/fxn)
31. Januar 2023, 12 Uhr: Ergänzt um Stellungnahme des Betroffenenbeirats.