Hamers: Eigene Regeln in Pfarreien entbehren jeder Grundlage

Auch in Gottesdiensten in NRW keine Corona-Maßnahmen mehr

Veröffentlicht am 02.02.2023 um 11:09 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Corona-Maßnahmen sind auch in der Kirche Geschichte. Was aber, wenn Pfarrer eigene Regeln aufrechterhalten? Der Leiter des Katholischen Büros NRW hat dazu eine klare Meinung – auch zum Verzicht auf Präsenzgottesdienste zu Pandemie-Beginn.

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Auch in den katholischen Kirchen von Nordrhein-Westfalen gehören alle Corona-Maßnahmen in Gottesdiensten der Vergangenheit an. Wenn Pfarrer oder Kirchenvorstände mit Verweis auf ihr Hausrecht dennoch eigene Regeln erließen, entbehre das jeder Grundlage, sagte der Vertreter der katholischen Kirche bei Landtag und Landesregierung, Antonius Hamers, am Mittwoch dem Kölner Internetportal "domradio.de". "Ich würde mich jedenfalls nicht mehr mit Maske irgendwo in eine Kirche setzen, zumindest nicht mehr pflichtgemäß." Dann würde er woanders in den Gottesdienst gehen.

Laut Hamers kann ein Bistum schon sehr eindrücklich einfordern, dass solche örtliche Regeln abgeschafft werden, weil sie jetzt keinen Sinn mehr hätten. Wenn jemand sich aber mit Maske sicherer fühle, könne er sie anlegen. Aber das könne nicht als generelle Regel für alle vorgegeben werden.

Der Verzicht auf Präsenzgottesdienste in den ersten sechs Wochen der Pandemie im Frühjahr 2020 nannte Hamers zwar bitter. Aber das tastende Vorgehen angesichts der damaligen Unsicherheit sei eine verantwortbare Möglichkeit gewesen. Nachdem klar gewesen sei, wie man sich schützen könne, hätten die fünf NRW-Bistümer in Abstimmung mit der Landesregierung dafür gesorgt, dass wieder Gottesdienste gefeiert werden können. (KNA)