Ouellet betont bei Synodentreffen biblische Lehre von Mann und Frau
Der scheidende Präfekt der vatikanischen Bischofsbehörde, Kardinal Marc Ouellet, hat bei der Europa-Etappe der Weltsynode in Prag die biblische Lehre von Mann und Frau unterstrichen. In seiner Predigt bei der Frühmesse am zweiten Tag der Kontinentalversammlung sagte Ouellet unter Verweis auf die biblische Schöpfungsgeschichte: "Das Abbild Gottes im Menschen umfasst das Paar und seine Fruchtbarkeit." Der Mensch sei von Gott als Mann und Frau geschaffen worden, "damit es eine geistige und körperliche Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau gibt."
Die Teilhabe der menschlichen Paare an der Liebe Gottes "reinigt und heiligt die menschliche Liebe und vervielfacht ihre Chancen auf Glück", erklärte Ouellet. Doch leider lehne "der sündige Mensch diese Gnade oft ab und zieht seine eigenen Entscheidungen vor, die ihn von Gottes Wegen wegführen". Ouellet rief die Teilnehmer der Synodal-Etappe auf, ihre Beratungen und Entscheidungen auf der Grundlage der christlichen Anthropologie zu treffen, wie sie in der Bibel grundgelegt sei. Er warnte davor, "das Wort Gottes in einer Weise auszulegen, die dem widerspricht, was es eigentlich sagt".
Die Europa-Etappe der Weltsynode tagt bis kommenden Sonntag (5. bis 12. Februar) in Prag. An ihr nehmen in Präsenz und online mehrere hundert Vertreter aus 40 Ländern Europas teil. Die Delegationen der Länder sind jeweils gleich groß und bestehen aus den jeweiligen Vorsitzenden der Bischofskonferenzen sowie einer Handvoll weiterer Vertreter. Aus Deutschland sind zusammen mit Bischof Georg Bätzing die Spitzen des deutschen Synodalen Wegs nach Prag gereist. (tmg/KNA)