Vier Delegierte hatten Mitarbeit beim Reformprojekt beendet

Gilles verteidigt Synodalen Weg gegen Kritik von Theologinnen

Veröffentlicht am 09.03.2023 um 10:21 Uhr – Lesedauer: 

Würzburg ‐ Katharina Westerhorstmann, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Marianne Schlosser und Dorothea Schmidt haben ihre Teilnahme am Synodalen Weg für beendet erklärt. Gegen deren Grundsatzkritik verteidigt nun die DBK-Generalsekretärin das Reformprojekt.

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Die Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Beate Gilles, hat den Synodalen Weg gegen Grundsatzkritik von vier ausgeschiedenen Theologinnen verteidigt. Katharina Westerhorstmann, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Marianne Schlosser sowie Dorothea Schmidt von der Gruppe "Maria 1.0" hatten ihre Teilnahme am 22. Februar für beendet erklärt. Sie werden dem konservativen Spektrum zugerechnet.

Als einen Grund gaben sie an, es sei in der Reformdebatte nicht geklärt worden, "was ein valides theologisches Argument sein kann". Gilles sagte dazu dem Onlineportal "Die Tagespost" am Mittwoch, sie teile diese Einschätzung in keiner Weise. "Der Synodale Weg macht keine Lehraussagen." Im angenommenen Orientierungstext habe die Synodalversammlung aber die Basis der weiteren Überlegungen "auf einem theologisch hohen Niveau" reflektiert.

Bedauern über Aussscheiden

Gilles äußerte zugleich ihr Bedauern über das Ausscheiden der vier Frauen: "Ich hätte mir sehr gewünscht, dass sie weiterhin mitarbeiten." Nun müsse respektiert werden, dass sie ihr Mandat niedergelegt hätten. Die Bischofskonferenz hat sich laut Gilles bei ihrer jüngsten Vollversammlung in Dresden gegen die Möglichkeit einer Nachbesetzung entschieden. Auch der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken hatte sein Mandat für den Reformprozess niedergelegt.

Der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland startet am heutigen Donnerstag in die vorerst letzte Runde. Rund 230 Bischöfe und Laienvertreter entscheiden in Frankfurt bis Samstag über weitere Positionspapiere. Unter anderem geht es um Segnungen für homosexuelle Paare, eine Zulassung von Frauen zu Weiheämtern, eine Öffnung des Zölibats und mehr Mitbestimmung von Laien.

Das Treffen in Frankfurt findet in angespannter Atmosphäre statt. Zuletzt hatte der Vatikan die Möglichkeiten für Reformen weiter eingeschränkt. Ungewiss ist, ob es nun beim Synodalen Weg für weitergehende, liberale Beschlüsse auch die notwendige Zweidrittelmehrheit der anwesenden Bischöfe geben wird. – Unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals hatten die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) 2019 den Synodalen Weg ins Leben gerufen. In drei Jahren soll bei einer sechsten Synodalversammlung evaluiert werden, was die Initiative erreicht hat. (tmg/KNA)