Papst Franziskus: "Gott sei Dank" Frauen in Vatikan-Führungspositionen
Papst Franziskus hat erneut den Einsatz von Frauen in seinen Leitungsbehörden gerühmt. "Gott sei Dank" gebe es inzwischen viele engagierte Mitarbeiterinnen und auch weibliche Führungskräfte im Vatikan. Mit einer Ordensfrau als Vize-Regierungschefin des Kleinstaates "läuft es hier besser, viel besser", sagte Franziskus am Wochenende vor Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft. Auch nachdem im Wirtschaftsrat fünf von sechs Plätzen für Laien von Frauen besetzt seien, habe das Gremium "angefangen zu funktionieren".
Koordinator des vatikanischen Wirtschaftsrates, der die Aufsicht über die wirtschaftlichen Aktivitäten der zentralen Kirchenverwaltung führt, ist der Münchner Kardinal Reinhard Marx. Als seine Stellvertreterin fungiert die Düsseldorfer Rechtswissenschaftlerin Charlotte Kreuter-Kirchhof.
Mitbestimmung bei Bischofsernennungen
Vizegouverneurin des Vatikanstaates ist die italienische Ordensfrau Raffaella Petrini. Seit Juli 2022 Mitglied der Kurienbehörde für Bischöfe, stimmt Petrini auch über weltweite Bischofsernennungen mit ab. Im Oktober berief Franziskus die Sozialwissenschaftlerin zudem in die Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls (Apsa), bei der sämtliche Investment-Entscheidungen des Vatikans angesiedelt sind. Der Papst äußerte sich zur Vorstellung eines Buches über "Frauen in Führungspositionen für eine bessere Welt".
Etwa ein Viertel der Beschäftigten der Kirchenleitung im Vatikan sind Frauen. Wie aus einem Beitrag des Portals "Vatican News" aus der vergangenen Woche hervorging, beträgt der Frauenanteil in der römischen Kurie 26,1 Prozent – zum Amtsantritt von Papst Franziskus vor zehn Jahren waren es noch 19,3 Prozent. In absoluten Zahlen sind demnach 812 von 3.114 Angestellten des Heiligen Stuhls weiblich. (tmg/KNA)