Neue Pastorale Einheiten im Erzbistum Köln stehen fest
Die 67 neuen Pastoralen Einheiten im Erzbistum Köln stehen fest. In drei Fällen hätten noch Entscheidungen ausgestanden, die nach der Empfehlung des diözesanen Koordinierungsteams nun von Kardinal Rainer Maria Woelki betätigt worden seien, heißt es in einer Mitteilung der Diözese am Donnerstag. Wegen schwindender Finanzmittel und Priesterzahlen reduziert die größte deutsche Diözese ihre 177 Seelsorgebereiche auf künftig 67 Pastorale Einheiten.
Die nun gefallenen Entscheidungen beinhalten, dass im Norden des Kreises Mettmann zwei neue Pastorale Einheiten entstehen: Die Ratinger Pfarreien Heilig Geist, St. Peter und Paul und St. Anna bilden zusammen mit St. Peter und Laurentius in Essen-Kettwig eine Pastorale Einheit. Die andere Pastorale Einheit wird aus den Pfarreien St. Michael und Paulus in Velbert und St. Suitbertus in Heiligenhaus gebildet. Weiterhin bleiben Frechen und Hürth als je eigene Einheiten bestehen, "solange sich für beide Pastorale Einheiten ein Pfarrer finden lässt", so das Erzbistum. Das Stadtgebiet Wuppertal werde vorerst aus drei Pastoralen Einheiten bestehen. Neben den beiden Pastoralen Einheiten im Osten, bestehend aus den Seelsorgebereichen St. Antonius, Barmen-Nordost und Barmen-Wupperbogen Ost, und im Westen, bestehend aus den Seelsorgebereichen Herz Jesu, St. Laurentius und Wuppertaler Westen, ist der Seelsorgebereich Südhöhen für vorerst fünf Jahre als dritte Pastorale Einheit vorgesehen.
Perspektivgespräche im Frühjahr
Laut Erzbistum soll in einem nächsten Schritt die "individuelle Entwicklung" der Einheiten angegangen werden. Dabei gebe es aber einen verbindlichen Rahmen für die pastorale und administrative Zusammenarbeit. Ab dem Frühjahr seien Perspektivgespräche in allen Einheiten angedacht, in denen der weitere Entwicklungsweg besprochen werde. Diese könnten sich bis ins Jahr 2024 ziehen, so die Diözese. Formal errichtet werden die Pastoralen Einheiten am 1. September 2023. Einen direkten Einfluss auf bestehende rechtliche Strukturen, also etwa Pfarreien, habe diese Errichtung ist.
Der von Woelki angestoßene Prozess "#ZusammenFinden" zur Zusammenfassung der pastoralen Strukturen hat bereits für Aufsehen gesorgt. So gab es etwa bei einem Modellprojekt in Bergisch Gladbach Proteste, unter anderem wegen der Abberufung eines Pfarrers. Das Erzbistum ließ im Februar von dem Modellprojekt vorerst ab. Bereits bei Ankündigung des Prozesses "#ZusammenFinden" durch Woelki innerhalb des von ihm initiierten Pastoralen Zukunftsweges hatte es Kritik an der Kirchenbasis gegeben. Die Entscheidung über den Zuschnitt der künftigen Einheiten sollte maßgeblich durch die Gremien vor Ort geschehen; das Erzbistum kündigte an, dass überall dort, wo es einheitliche Voten der beteiligten Gremien gebe, der Erzbischof diese Voten bestätigen werde. Im April 2022 wurden die Vorschläge für den neuen Zuschnitt vorgestellt. (cph)