Gänswein-Buch zu Benedikt XVI. führt Spiegel-Bestsellerliste an
Das Buch "Nichts als die Wahrheit" von Erzbischof Georg Gänswein (66) hat auf Anhieb die Spitze der Spiegel-Bestsellerliste erobert. Eine Woche nach Erscheinen der deutschen Ausgabe im Verlag Herder hat es den bisherigen Spitzenreiter "Kompass für die Seele" von Bas Kast von der Spitze verdrängt.
In dem Buch berichtet der langjährige Privatsekretär des an Silvester gestorbenen Papstes Benedikt XVI. unter anderem, dieser habe 2013 seinem Nachfolger Franziskus Gehorsam versprochen. Dennoch habe es Meinungsverschiedenheiten gegeben. Unter anderem habe Benedikt XVI. seinen Nachfolger ermahnt, in moraltheologischen Fragen klarer Stellung zu beziehen. Ferner habe Benedikt die Entscheidung von Papst Franziskus missbilligt, die alte lateinische Messe weitgehend zu verbieten. Gänswein begleitete Benedikt XVI. seit vielen Jahren und war einer seiner engsten Vertrauten.
Gänswein bedauert Vorabveröffentlichungen
Das italienische Original erschien bereits Mitte Januar und hatte schon vorab für Schlagzeilen und heftige Diskussionen gesorgt. Unter anderem wurde kritisiert, dass schon vor der Beisetzung des ehemaligen Papstes am 5. Januar erste Auszüge in Medien veröffentlicht wurden. In Kommentaren wurden diese oft als Angriffe gegen Franziskus gedeutet. Gänswein selbst betonte mehrfach, er bedauere, dass ohne sein Zutun vorab schon Auszüge bekannt geworden waren.
Laut einem Bericht des "Buchreport" haben auch andere Bücher über Benedikt XVI. für Aufmerksamkeit gesorgt, allerdings nicht mit so viel Erfolg wie Gänsweins Werk. So hätten es Manfred Lütz und Markus Lanz mit "Benedikt XVI. – Unser letztes Gespräch" auf Platz 16 geschafft und Peter Seewalds Biografie "Benedikts Vermächtnis" auf Platz 25. (KNA)