Bischof Meier: Mit queersensibler Pastoral doppeltes Zeichen setzen
Das Bistum Augsburg richtet erstmals eine Planstelle für queersensible Pastoral ein. Pastoralreferent Andreas Ihm, bislang als Polizeiseelsorger und Social-Media-Manager für die Diözese tätig, wird diese Aufgabe zum 1. September übernehmen. Das teilte das Bistum am Dienstag mit. Bischof Bertram Meier sagte demnach, er wolle ein doppeltes Zeichen setzen: "Nach dem Vorbild Jesus Christi soll auch die Kirche von Augsburg die Nähe zu allen Menschen suchen und finden. Zudem wollen wir eine Willkommenskultur entwickeln auch für jene, die sich bisher ausgegrenzt fühlten. Maßstab all unserer seelsorgerischen Tätigkeit ist immer der Mensch, so wie er ist."
Andreas Ihm, der in der Hälfte seiner Arbeitszeit weiter als Polizeiseelsorger arbeiten wird, soll laut Mitteilung "queeren Menschen eine Anlaufstelle bieten, die Raum für existenzielle Fragen, seelsorgliche Begleitung und pastorale Angebote ermöglicht". Die Queer-Stelle werde dem diözesanen Seelsorgeamt zugeordnet.
Mit dem englischen Wort queer bezeichnen sich Menschen, die nicht heterosexuell sind oder deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Rollenbildern übereinstimmt. Unter ihnen sind Personen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung die wohl größte Gruppe. Vor knapp zwei Wochen hatte bereits der Synodale Weg eine Entscheidung zum Thema Queer-Pastoral gefällt. Demnach sollen in Deutschland zeitnah Segensfeiern für homosexuelle Paare ermöglicht werden. (KNA)