Bistum hatte Einstellung angekündigt

Deutsche Chefredakteure fordern Erhalt der Eichstätter Kirchenzeitung

Veröffentlicht am 21.03.2023 um 15:26 Uhr – Lesedauer: 

München/Eichstätt ‐ Das unter Spardruck stehende Bistum Eichstätt hatte vergangene Woche angekündigt, seine Kirchenzeitung einzustellen. Die Chefredakteure der deutschen Bistumsmedien wollen das so nicht hinnehmen.

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Die Chefredakteure der Bistumsmedien in Deutschland rufen das Bistum Eichstätt auf, die geplante Einstellung seiner Kirchenzeitung zurückzunehmen. Man appelliere "eindringlich an die Verantwortlichen, alle Möglichkeiten zu prüfen, um die Eichstätter Kirchenzeitung zu erhalten. Kooperationen über die Bistumsgrenzen hinaus könnten eine Möglichkeit sein", teilten die Bistumszeitungsleiter Andreas Kuschbert ("Heinrichsblatt", Bamberg) und Claudia Auffenberg ("Der Dom", Paderborn) stellvertretend für ihre Kollegen am Dienstag mit.

Weiter hieß es: "Während der gemeinsamen Konferenz der Chefredakteurinnen und Chefredakteure der katholischen Bistumspresse in München erreichte uns die Nachricht vom Aus der Eichstätter Kirchenzeitung. Wir sind darüber sehr bestürzt! Unsere Solidarität gilt den Kolleginnen und Kollegen in Eichstätt."

25.000 Lesern die kalte Schulter gezeigt

Die Eichstätter Kirchenzeitung habe eine bezahlte Abo-Auflage von rund 9.000 Exemplaren. Studien belegten, dass jedes Kirchenzeitungsexemplar von bis zu drei Personen gelesen werde. "So wird – bei allem Verständnis für Sparmaßnahmen – insgesamt rund 25.000 Leserinnen und Lesern die kalte Schulter gezeigt. Dies aber sind gerade die der Kirche hochverbundenen Menschen, die ihr in der aktuell schwierigen Lage die Treue halten. Gleiches gilt auch für die Kolleginnen und Kollegen in der Redaktion der Zeitung."

Man sehe mit Sorge, dass die Auflagen der Bistumspresse überall zurückgingen, ergänzten Kuschbert und Auffenberg. "Zugleich besorgt es uns, dass es in den meisten Bistümern kaum ein echtes Interesse für die eigene Zeitung gibt." In den Redaktionen arbeiteten "engagierte Journalistinnen und Journalisten, deren Kompetenz gerade jetzt gefordert sein könnte, um den Menschen vor Ort die notwendigen Veränderungen in den Bistümern nahezubringen und zugleich ihnen einen Blick über den berühmten Tellerrand zu ermöglichen".

Das unter Spardruck stehende Bistum Eichstätt hatte vergangenen Donnerstag einen Zukunftsplan bekanntgemacht. Demnach will die Diözese unter anderem ihre Kirchenzeitung sowie ihre fünf allgemeinbildenden Schulen aufgeben. Beide Maßnahmen sind beschlossen, aber noch nicht terminiert, wie es hieß. (KNA)