Die Situation in der Diözese beschäftigt den Ministerpräsidenten

Wüst besorgt über hohe Zahl von Kirchenaustritten im Erzbistum Köln

Veröffentlicht am 24.03.2023 um 13:59 Uhr – Lesedauer: 

Köln/Vatikanstadt ‐ "Das macht was mit der Gesellschaft, wenn die Menschen nicht mehr dabei sind": NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst äußert sich nach seiner Privataudienz bei Papst Franziskus besorgt über die hohen Kirchenaustrittszahlen im Erzbistum Köln.

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Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich besorgt über die hohen Kirchenaustrittszahlen im Erzbistum Köln geäußert. Die "besondere Situation" in der Erzdiözese beschäftige natürlich auch ihn, "schlicht weil ich zur Kenntnis nehmen muss, dass einfach sehr viele Menschen der katholischen Kirche den Rücken kehren. Das macht was mit der Gesellschaft, wenn die Menschen nicht mehr dabei sind, wenn auch das Engagement unter Umständen nachlässt", sagte Wüst am Freitag in einem Interview mit dem Kölner Portal "domradio.de". Jetzt träten auch Menschen aus der Kirche aus, die dort aktiv gewesen seien. Dies mache ihm "schon Sorgen mit Blick auf unsere Gesellschaft". Der Politiker äußerte sich nach seiner Privataudienz bei Papst Franziskus am Donnerstag im Vatikan.

Unmittelbar nach der Audienz hatte Wüst erklärt, mit dem Papst auch über die Vertrauenskrise im Erzbistum Köln gesprochen zu haben. "Viele Menschen sehen die Situation im Erzbistum Köln mit Sorge, auch ich persönlich", so der Ministerpräsident am Donnerstag. Zu weiteren Details des Gesprächs – etwa der Frage, ob auch die Zukunft des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki Thema gewesen sei – machte er keine Angaben.

Nach seinem Eindruck nach dem Gesundheitszustand des Papstes gefragt, erklärte Wüst am Freitag gegenüber "domradio.de", dass Franziskus bei dem Treffen "sehr gut drauf" gewesen sei. Und weiter: "Es war sehr angenehm, mit ihm zu sprechen. Er wusste sehr vieles, war sehr aufmerksam und er war auch ein sehr aufmerksamer Zuhörer. Das hat mich beeindruckt." Wüst ist seit 2021 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und selbst katholisch. (stz)