Bischof Neymeyr kritisiert Seelsorge nach jahrzehntealtem Schema
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat neue Formen der Seelsorge mit einer stärkeren Mitwirkung aller Gläubigen gefordert. "Wir machen seit Jahrzehnten Pastoral nach demselben Schema", kritisierte Neymeyr am Dienstag in einem Gottesdienst in Erfurt. "Dahinter steht ein Bild von Kirche, das ihren inneren Aufbau den Priestern überlässt, bestenfalls noch den Diakonen, Gemeindereferentinnen und Gemeindereferenten, während die Getauften und Gefirmten sich um einige Veranstaltungen in der Gemeinde kümmern und um ihre Familie."
Er wolle gar nichts daran ändern, dass die erste christliche Berufung der Getauften und Gefirmten ihrer Familie gelte, sowie dem Glaubenszeugnis der Welt, in der sie lebten, betonte Neymeyr. "Aber wenn wir sie einladen, Kirche wirklich mitzugestalten, müssen sie wirklich in die Gestaltung mit eingebunden sein und ihre Fähigkeiten und Talente einbringen können."
Eine stärkere Mitwirkung von Laien hatte auch der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland gefordert. Beschlossen wurde etwa, dass Laien in der Eucharistiefeier predigen sowie die Taufe spenden dürfen. Der Vatikan kritisierte diese Vorhaben. (tmg/KNA)