In der Kirche müsse man miteinander reden, keine Briefe schreiben

Weihbischof Schepers: Werden in Rom entschieden Frauendiakonat fordern

Veröffentlicht am 05.04.2023 um 15:26 Uhr – Lesedauer: 

Essen ‐ Der Vatikan schreibt gerne Briefe nach Deutschland, um Reformen zu bremsen. Für Essens Weihbischof Ludger Schepers ist das nicht der richtige Weg für die Kirche. Er macht eine Ankündigung Richtung Rom.

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Der Essener Weihbischof Ludger Schepers kündigt das Eintreten der deutschen Bischöfe beim Vatikan für weitreichende Kirchenreformen an. In seiner für Ostermontag geplanten Predigt versichert Schepers laut Mitteilung des Bistums Essen, "dass die deutschen Bischöfe in Rom entschieden fordern werden, Frauen zum Diakonat zuzulassen, die Zulassung von Frauen zu allen sakramentalen Ämtern zu prüfen und Schritte in diese Richtung zu gehen".

Mit Blick auf das Tagesevangelium über die sogenannten Emmausjünger sagt Schepers: "Das ist ein wunderbares Bild dafür, wie ich mir Kirche wünsche." Man sei gemeinsam auf dem Weg, rede miteinander – aber man schreibe sich "keine Briefe", so der Weihbischof in Anspielung auf die jüngsten Verlautbarungen des Vatikans zu den Ergebnissen des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland.  

Die Entscheidung des Synodalen Wegs etwa, nicht-geweihten Frauen und Männern die Predigt in der Eucharistiefeier zu ermöglichen, sei überfällig, weil sie in vielen Gemeinden längst praktiziert werde, so Schepers. Er habe den "Traum einer partnerschaftlichen Kirche, in der Frauen und Männer in einem guten Dialog sind, sich gegenseitig zuhören und miteinander nach dem Sinn der Heiligen Schrift suchen". (tmg)