Anzeichen für Fremdverschulden – Polizei ermittelt

Zehnjähriges Mädchen lag tot in Einrichtung katholischer Jugendhilfe

Veröffentlicht am 05.04.2023 um 16:29 Uhr – Lesedauer: 

Wunsiedel/Regensburg ‐ In einer Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge im Bistum Regensburg wurde der Leichnam eines zehnjährigen Mädchens entdeckt. Erste Erkenntnisse hätten Anzeichen für ein Fremdverschulden ergeben.

  • Teilen:

In einer Einrichtung der Jugendhilfe im oberfränkischen Wunsiedel ist am Dienstag der Leichnam eines zehnjährigen Mädchens entdeckt worden. Das teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Hof am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Entsprechende Ermittlungen seien von den zuständigen Behörden aufgenommen worden.

Angestellte des unter Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge im Bistum Regensburg stehenden Kinder- und Jugendhilfezentrums hatten am 4. April gegen 9 Uhr das leblose Mädchen in einem Zimmer gefunden und den Notruf betätigt, wie es hieß. Ein Notarztteam habe jedoch nur noch den Tod der Zehnjährigen feststellen können. Nach ersten Maßnahmen von Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Wunsiedel mit Unterstützung umliegender Dienststellen habe dann die Kriminalpolizei aus Hof die Ermittlungen aufgenommen. Spezialisten hätten Spuren sichergestellt.

Anzeichen für Fremdverschulden

Die Staatsanwaltschaft ordnete außerdem eine rechtsmedizinische Untersuchung des Leichnams an, um die genaue Todesursache zu klären. Erste Erkenntnisse hätten Anzeichen für ein Fremdverschulden am Tod des Mädchens ergeben. Weitere Einzelheiten könnten derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt werden, hieß es.

In einer Stellungnahme der Katholischen Jugendfürsorge vom Mittwoch hieß es, alle Kräfte seien mobilisiert worden, um Kinder sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser schwierigen Situation zu unterstützen. Fachstellen seien in die Krisenintervention einbezogen und eingesetzt worden. Neben einem Pastoralreferenten sei eine in der Trauer- und Sterbebegleitung ausgebildete Kollegin aus einer umliegenden Einrichtung der KJF einbezogen worden. Auch Traumapädagoginnen und Traumapädagogen stünden bereit.

Die Einrichtung arbeite mit allen beteiligten Behörden und Stellen "transparent" zusammen, hieß es. Das Wichtigste für die Kinder seien in dieser Situation Struktur, Sicherheit und eine engmaschige Begleitung durch vertraute Bezugspersonen. (KNA)