Erzbischof kündigt Reform der Priesterausbildung an

Zahl der Seminaristen im Erzbistum Mailand halbiert

Veröffentlicht am 08.04.2023 um 11:50 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Die Zahl der Priesteramtskandidaten sinkt rapide – nicht nur in Deutschland. Auch das größte katholische Bistum Europas hat Probleme bei der Ausbildung von Neupriestern. Nun will Erzbischof Mario Delpini reagieren.

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Auch im größten katholischen Bistum Europas entscheiden sich immer weniger junge Männer für den Priesterberuf. Wie Italiens katholische Tageszeitung "L'Avvenire" am Freitag berichtete, hat sich die Zahl derer, die sich in Mailand in der Ausbildung zum Priester befinden, in den vergangenen zehn Jahren annähernd halbiert. Demnach lebten im Studienjahr 2013/2014 noch 150 Theologiestudenten im Mailänder Priesterseminar, im laufenden Studienjahr 2022/2023 sind es ganze 78.

Erzbischof kündigt Reform der Priesterausbildng an

Die Zahlen gehen weiter zurück, denn bei den Neuzugängen verzeichnete die große Erzdiözese in Norditalien allein in den vergangenen fünf Jahren einen konstanten jährlichen Rückgang von 24 im Jahr 2017 auf nunmehr 6 im Jahr 2022. Mit mehr als 5 Millionen Katholiken und mehr als 1.700 Diözesanpriestern ist das Erzbistum Mailand die mit Abstand größte Diözese in Europa.

Als eine Antwort auf den dramatischen Rückgang an Neupriestern hat der Mailänder Erzbischof Mario Delpini in dieser Woche eine Reform der Priesterausbildung angekündigt. Unter anderem sollen die Seminaristen künftig das dritte von fünf Studienjahren in Kleingruppen in einer Pfarrei wohnen. (KNA)