Papst: Einsatz von Atomwaffen humanitäres Verbrechen

Papst Franziskus hat in einer Grußbotschaft zum G7-Treffen in Hiroshima betont, dass jeder Einsatz von Atomwaffen aus Sicht des Vatikans ein Verbrechen gegen die Menschenwürde ist. Zugleich lobte er die japanische Regierung für ihre Entscheidung, das derzeit tagende Gipfeltreffen der führenden Industrienationen in Hiroshima stattfinden zu lassen. Die Stadt habe durch ihre Gedenkstätte an die Atombombenexplosion im Jahr 1945 eine besondere Bedeutung. Franziskus hatte den Friedenspark in Hiroshima im Jahr 2019 besucht.
Mit Blick auf die Corona-Pandemie und auf den "zerstörerischen Krieg, der auf ukrainischem Boden ausgetragen wird", schrieb der Papst: "Die Ereignisse der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Menschheitsfamilie nur gemeinsam, in Geschwisterlichkeit und Solidarität, Wunden heilen und eine gerechte und friedvolle Welt aufbauen kann."
Weiter heißt es in dem Papstschreiben: "Atomwaffen und andere Massenvernichtungswaffen vervielfachen die Gefahr und bieten nur eine Illusion des Friedens." Der Brief des Papstes ist an den Bischof von Hiroshima, Alexis Mitsuru Shirahama, adressiert.
Auf eigentliche Prioritäten konzentrieren
Unterdessen rief Papst Franziskus außerdem hat die katholische Kirche auf, sich auf ihre eigentlichen Prioritäten zu konzentrieren und Zweitrangiges beiseite zu lassen. In einer Ansprache an Vertreter des italienischen Erzbistums Spoleto-Norcia sagte das Kirchenoberhaupt im Vatikan: "Für die Kirche ist es an der Zeit, sich auf die wahren Prioritäten zu fokussieren, nämlich auf das Gebet, die Nächstenliebe und die Verkündigung."
Die Seelsorge zu erneuern, verlange Entscheidungen, und diese müssten mit dem anfangen, was am meisten zählt, so der Papst weiter. Er ermutigte die Kirchenmitglieder, "die Methoden der Verkündigung, der Glaubensunterweisung und den Dienst der Pfarrer und der Menschen im Seelsorgedienst zu erneuern".
Die Kirche müsse von einer "Seelsorge des Erhaltens, die darauf wartet, dass die Leute zu uns kommen", übergehen zu einer missionarischen Seelsorge und dabei die "Selbstbespiegelung" hinter sich lassen. Statt darüber zu lamentieren, dass die Dinge nicht nach Wunsch laufen, sollten die Kirchenmitglieder sich öffnen, "so wie es bei einem Pfarrer geschieht, der sich für seine Gemeinde aufreibt, oder in einer Familie, in der neues Leben entsteht". (mpl/KNA)