Franziskus äußert sich auch zu seinem Gesundheitszustand und zu Abtreibung

Papst: Habe umgesetzt, was Kardinäle vor Konklave gefordert hatten

Veröffentlicht am 26.05.2023 um 12:19 Uhr – Lesedauer:

Bild: © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA (Archivbild)

Vatikanstadt ‐ Vieles habe sich in seiner Amtszeit verändert – doch er habe vor allem das erledigt, was einst im Vor-Konklave angesprochen worden war, betont Papst Franziskus in einem neuen Interview. Darin bekräftigt er auch seinen berühmten Abtreibungs-Vergleich.

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Papst Franziskus hat nach eigener Aussage in seiner bisherigen Amtszeit das umgesetzt, was die Kardinäle bei ihrem Treffen vor dem Konklave im Jahr 2013 angesprochen hatten. "Als ich gewählt wurde, habe ich gesagt: Gut, setzen wir diese Dinge in die Praxis um. Das Wirtschaftssystem, die neuen Gesetze des Vatikanstaates, die Seelsorge des Vatikanischen Dienstes, die sehr wichtig ist", sagte er in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview des spanischsprachigen US-Fernsehsenders "Telemundo". Viele Dinge seine geändert worden, "aber all das wurde von den Kardinälen gefordert". Zu den Änderungen gehöre auch, dass wichtige Posten mit Frauen besetzt worden seien und es inzwischen beispielsweise eine Vize-Regierungschefin des Vatikanstaats gebe.

Auf die Frage, was er noch tun müsse, antwortete Franziskus: "Alles. Es ist schon komisch, je mehr man tut, desto mehr merkt man, dass man noch so viel zu tun hat." Dabei betonte er erneut, dass Klerikalismus ein großes Problem in der Kirche sei: "Wenn man klerikal ist, ist man kein Hirte."

Verbesserter Gesundheitszustand

Seinen Gesundheitszustand bezeichnete Papst Franziskus als "viel besser". Zu seinen Knieproblemen sagte er, dass er inzwischen wieder laufen könne. "Es gibt Tage, die sind schmerzhafter, wie heute". Das sei aber Teil des Prozesses. Seine akute Lungenentzündung, die Ende März einen Klinikaufenthalt nötig gemacht hatte, sei rechtzeitig erkannt worden. Wenn man noch ein paar Stunden gewartet hätte, wäre es ernster geworden, so der Papst. "Aber ich bin nach vier Tagen wieder rausgekommen."

Im Blick auf das Thema Abtreibung zog der Pontifex erneut den Vergleich zu einem Auftragsmord. Die Wissenschaft sage deutlich, dass einen Monat nach der Empfängnis in einem Embryo das gesamte Organsystem bereits angelegt und die DNA eindeutig sei. Es handle sich also um ein Lebewesen. "Ist es rechtmäßig, ein Lebewesen zu beseitigen, um ein Problem zu lösen?", so Franziskus. "Ist es rechtmäßig, einen Auftragskiller zu engagieren, um ein Problem zu lösen?" (mal)