Dienst von Medienschaffenden sei unverzichtbar – für Gesellschaft und Kirche

Bischof Bätzing dankt Journalistenverband GKP für kritische Begleitung

Veröffentlicht am 16.06.2023 um 11:29 Uhr – Lesedauer: 

Köln ‐ Lob und Dank aus Kirche und Politik: Zum 75. Geburtstag der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) gibt es neben der Würdigung die Mahnung, an unabhängigem und kritischem Journalismus festzuhalten.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) rufen alle Mitarbeitenden in den Medien auf, ihrer besonderen Verantwortung gerecht zu werden, wenn sie unabhängig und kritisch über Gesellschaft, Politik und Kirche berichten. Zum 75-jährigen Bestehen würdigten sie am Freitag in Köln die Gesellschaft katholischer Publizisten (GKP).

Bätzing dankte der GKP im Jubiläumsgottesdienst und betonte: "Es ist gut, dass wir diesen Verband in unserem Land haben, der seit seiner Gründung Medienschaffende zusammenführt, zu wichtigen medienpolitischen Debatten Stellung bezieht und kritisch das Wirken der Kirche begleitet." Der Verband sei wichtig in seinem Engagement, "die Stimme des vielfältigen kirchlichen Handelns in der Öffentlichkeit hör- und sichtbar zu machen", fügte Bätzing hinzu: "Der Dienst von Medienschaffenden ist unverzichtbar – für die Gesellschaft und für die Kirche."

"Unabhängiger Journalismus ist nicht nur elementarer Teil unserer Demokratie – er stärkt die Demokratie", betonte Wüst in einem Grußwort, das bei der Jahrestagung verlesen wurde: "Mehr denn je gilt heute: Grundlegende journalistische Arbeit, aufklärerisches Bewusstsein, Wahrheit statt Fake News, Freiheit statt Indoktrination sind unersetzliche Grundpfeiler des Journalismus." Wüst rief die GKP-Mitglieder auf, durch verantworteten Journalismus ihren Beitrag auch zu gesellschaftlichen Debatten zu leisten. Sie sollten sich nicht auf kirchliche Themenbereiche beschränken. Medienschaffende stünden in der besonderen Verantwortung, "aufzuklären und zu beleuchten, Hintergründe verständlich zu machen" und die Menschen im Land zu informieren.

"Sagen, was ist"

Bätzing verwies auf das im Umgang mit Medien vielzitierte "Sagen, was ist" als wichtige Maxime. Doch diese Kurzformel des Journalismus sei "wohl mehr Ideal als alltägliche Realität. Denn wer könnte von sich behaupten, der Wirklichkeit gerecht zu werden?" Wichtig sei daher eine verantwortungsvolle Annäherung an die Wirklichkeit, um den öffentlichen Diskurs einer informierten Gesellschaft anzuregen.

Ministerpräsident Wüst würdigte die publizistische Bedeutung des Verbandes für die katholische Kirche in Deutschland. Die GKP-Gründung 1948 habe, geprägt von den schrecklichen Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs, "für das Zeitgemäße, das Notwendige – für wache Zeitzeugenschaft" gestanden. Als einziger konfessioneller Berufsverband mit 75-jähriger Geschichte im Medienbereich sei die GKP "bedeutend für die Entwicklung und die Gestaltung der katholischen Medienwelt. Nicht zuletzt auch wegen des Anstoßes für die Gründung einer unabhängigen Katholischen Nachrichten-Agentur 1950."

Die GKP wurde 1948 in Köln gegründet. Dem Verband gehören heute mehr als 530 Mitglieder an. Zu den Referentinnen und Referenten bei der Tagung bis Samstag zählen neben Bätzing und der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, auch Journalistinnen und Journalisten aus mehreren europäischen Ländern. (KNA)