Cusanus-Preis geht an #OutInChurch und andere Ehrenamts-Projekte
Der Cusanus-Preis 2023 geht an drei Ehrenamts-Projekte. Ausgezeichnet werden die Jugendbewegung Coexister Germany, die Schulinitiative Lern-Fair sowie die Initiative #OutInChurch, die sich für mehr Rechte sexueller Minderheiten in der katholischen Kirche einsetzt. Das teilte das Cusanuswerk im Vorfeld der Preisverleihung am Freitagabend in Bonn mit. Die Stiftung des Begabtenförderungswerks der katholischen Kirche in Deutschland verleiht den mit je 5.000 Euro dotierten Preis seit 2009 alle zwei Jahre für herausragendes ehrenamtliches Engagement an ehemalige und aktuelle Stipendiatinnen und Stipendiaten.
Hendrik Johannemann und Pfarrer Burkhard Hose erhalten den Preis für ihr Engagement bei #OutInChurch, so die Jury. Mit dem Ziel, "zur Erneuerung der Glaubwürdigkeit und Menschenfreundlichkeit der katholischen Kirche beizutragen", hatten 2022 mehr als 100 queere Haupt- und Ehrenamtliche öffentlich über ihre Sexualität und Geschlechtsidentität gesprochen und damit eine bundesweite Debatte ausgelöst.
Als queer bezeichnen sich Menschen, die nicht heterosexuell sind oder deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Rollenbildern übereinstimmt. Unter ihnen sind Personen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung die wohl größte Gruppe. Die Initiative habe "Veränderungsprozesse angestoßen, die gewährleisten, dass Menschen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität ein selbstverständlicher Teil der (katholischen) Kirche sein können", so die Jury weiter.
Interreligiöse Verständigung und Lernpartnerschaften
Carolin Hillenbrand und Yannis Umlauf bekommen den Preis für die Arbeit der von ihnen gegründeten Jugendbewegung Coexister Germany. Junge Menschen zwischen 15 und 35 wollen mit internationalen Treffen und Solidaritätsaktionen sozialen Frieden, gesellschaftlichen Zusammenhalt und interreligiöse Verständigung fördern.
Lukas Pin wird ausgezeichnet für die von ihm in der Corona-Zeit mitgegründete Initiative Lern-Fair. Mit passgenauen digitalen Formaten will sie Schülerinnen und Schülern helfen, die seit der Pandemie besondere Lernprobleme haben – insbesondere solche, die aus familiären Gründen nicht genug unterstützt werden. In den ersten drei Jahren hat sie über 15.000 Lernpartnerschaften vermittelt.
Die Bischöfliche Studienförderung Cusanuswerk ist das Begabtenförderungswerk der katholischen Kirche und eine von 13 Begabtenförderungseinrichtungen in Deutschland. Das Werk mit Sitz in Bonn wurde 1956 im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz gegründet und ist nach Nikolaus von Cues benannt. Der Fürstbischof (1401-1464) war einer der großen spätmittelalterlichen Kardinäle und Universalgelehrten. (KNA)