"kath.ch"-Distanzierung: Presseverein kritisiert Schweizer Bischöfe

Der Schweizerische Katholische Presseverein (SKPV) hat die Schweizer Bischöfe für deren Kritik am Internetportal "kath.ch" kritisiert. Mehrere Teilnehmer einer Versammlung des Vereins hätten sich schockiert und bestürzt darüber gezeigt, wie die Bischöfe ihre Vorwürfe vorgebracht hätten, berichtete das französischsprachige Schwesterportal "cath.ch" am Sonntag.
Die Schweizer Bischöfe hatten sich zuvor in einer Pressemitteilung nach ihrer Vollversammlung Mitte Juni deutlich von "kath.ch" distanziert. "Die Bischöfe und Territorialäbte sind seit längerem besorgt über einige Artikel, die auf kath.ch veröffentlicht werden", heißt es in der Erklärung. Da das Rahmenstatut zur Zusammenarbeit mit dem Katholischen Medienzentrum ohnehin angepasst werden müsse, "überlegen sich die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz, ob und in welchem Rahmen es sinnvoll ist, den diesem Medium erteilten Auftrag beizubehalten".
In sechs Zeilen einer Pressemitteilung sei ohne jeglichen vorherigen Austausch ein Angriff gegen die Redaktion "kath.ch" gefahren worden, kritisierten nun die SKPV-Mitglieder. So etwas könne nur Verwirrung und Unruhe stiften, heißt es in dem "cath.ch"-Bericht, den "kath.ch" ebenfalls veröffentlichte. Dabei könne die Bischofskonferenz den Auftrag von "kath.ch" nur in Absprache mit der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz und dem Katholischen Medienzentrum überprüfen. Das Recht auf Kritik – auch wenn diese verärgere oder missfalle – müsse ein Grundpfeiler der journalistischen Unabhängigkeit bleiben. Laut Bericht will der Vorstand des Pressevereins die Bischofskonferenz nun um ein klärendes Gespräch bitten. (cbr)