Papst Franziskus nimmt Rücktrittsangebot mit erst 65 Jahren an

Bischof gibt Amt weit vor üblicher Altersgrenze ab

Veröffentlicht am 27.06.2023 um 14:54 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Er ist erst 65 Jahre alt – und wäre damit noch mindestens zehn Jahre im Amt gewesen: Doch Papst Franziskus nahm nun das Rücktrittsangebot von Bischof Richard Stika an. Gegen den Ex-Oberhirten von Knoxville gibt es gleich mehrere Vorwürfe.

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Der Bischof der US-Diözese Knoxville, Richard Stika, tritt von seinem Amt zurück. Papst Franziskus hat das Rücktrittsangebot des 65-Jährigen angenommen, wie das vatikanische Presseamt am Dienstag mitteilte. Der Amtsverzicht erfolgt weit vor der üblichen Altersgrenze für Bischöfe von 75 Jahren.

Stika werden in Medienberichten unter anderem Fehler im Umgang mit Vergewaltigungsvorwürfen gegen einen Priester vorgeworfen. Der Bischof soll mit dem beschuldigten Geistlichen Urlaub gemacht, ihn zeitweise im bischöflichen Haus untergebracht und das mutmaßliche Opfer eingeschüchtert haben. In dem Fall gibt es eine strafrechtliche Anzeige gegen Stika.

Auch mit weiteren Vorwürfen sexueller Übergriffe soll der Bischof fehlerhaft umgegangen sein. Neben Kritik an seinem Führungsstil fiel er zudem durch seine politischen Positionen auf. Im November 2011 äußerte Stika Zweifel am Wahlsieg von US-Präsident Joe Biden. "Die Wahlen sind noch nicht vorüber", twitterte er. Bidens Haltung zur Abtreibung nannte er "den ultimativen Kindesmissbrauch". Stika leitete die Diözese Knoxville im Bundesstaat Tennessee seit März 2009. Ein Nachfolger wurde noch nicht ernannt. (KNA)