Priesterrat trägt Entscheidung mit

Sparkurs: Bistum Dresden-Meißen kürzt Priesterpensionen

Veröffentlicht am 04.07.2023 um 11:06 Uhr – Lesedauer: 

Dresden ‐ Priester im Bistum Dresden-Meißen erhalten im Ruhestand künftig weniger Geld. Die Diözese fährt einen harten Sparkurs, um handlungsfähig zu bleiben: In naher Zukunft brechen wohl wichtige Einnahmen aus Steuern und Solidarbeiträgen ab.

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Das Bistum Dresden-Meißen senkt die Pensionen seiner Priester. Im Ruhestand erhalten Priester der Diözese künftig 71,75 Prozent der ruhegehaltsfähigen Bezüge statt wie bisher 75 Prozent erhalten, wie aus einem Dekret zur Änderung der Besoldungsordnung für Priester im aktuellen Amtsblatt (Juli 2023) hervorgeht. Gegenüber katholisch.de erläuterte ein Sprecher des Bistums die Maßnahme. Demnach soll die Absenkung der Pensionen die jährliche Zuführung zum Pensionsfonds reduziert und so der Haushalt entlastet werden. "Der Priesterrat wurde zu dieser Maßnahme angehört und hatte sich diesem solidarischen Beitrag nicht verweigert, wofür wir sehr dankbar sind", so der Sprecher weiter. Eine Reduzierung der Dienstbezüge bei aktiven Geistlichen sei aktuell nicht geplant.

Im jüngsten veröffentlichten Jahresbericht über die Finanzen des Bistums für die Jahre 2020 und 2021 heißt es, dass die Verbindlichkeiten für Pensionen vor allem für Priester nur bedingt über die eingeplanten Pensionsrückstellungen gedeckt sind. Beim damaligen Zinsniveau reichten die Rückstellungen nicht aus, um alle Pensionsanwartschaften zu bedienen. In der Bilanz werden für 2021 97,8 Millionen Euro an Pensionsrückstellungen aufgeführt.

Das Bistum Dresden-Meißen hatte im April Eckpunkte für seinen Sparkurs vorgestellt, um ein ab 2026 vorausgesagtes jährliches Haushaltsdefizit von 17,5 Millionen Euro einzudämmen. Dabei soll in allen Bereichen gespart werden. Am stärksten werden die Mittel mit 69 Prozent im Bereich Bildung gekappt, bei der Verwaltung sollen 40 Prozent eingespart werden, 33 Prozent im Bereich Soziales sowie 30 Prozent im Bereich Seelsorge. Für die Bistumsleitung sind Kürzungen von 26 Prozent geplant. Dem Bistum gehören rund 135.000 Katholikinnen und Katholiken in Sachsen und Ost-Thüringen an. Neben den künftig rückläufigen Einnahmen aus der Kirchensteuer fällt ab 2025 voraussichtlich der Solidarbeitrag der deutschen Bistümer weg, mit dem vor allem finanzschwache Diözesen in Ostdeutschland bisher unterstützt wurden. Dresden-Meißen hat aus diesen Mitteln im laufenden Jahr 10,2 Millionen Euro erhalten. (fxn)