Vorwurf des Versuchs "einer kircheninternen Vertuschung"

Missbrauchsbeauftragte kritisiert Bistum Augsburg – das winkt ab

Veröffentlicht am 02.08.2023 um 10:31 Uhr – Lesedauer: 

Augsburg ‐ "Ein beschuldigter Kleriker habe sein Teilgeständnis unter der Hand mit seinem Opfer finanziell regeln wollen – unter Billigung der Diözesanspitzen", heißt es in einem Medienbericht. Das Bistum Augsburg nimmt Stellung.

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Das Bistum Augsburg weist Vertuschungsvorwürfe einer seiner Missbrauchsbeauftragten zurück. Die "Augsburger Allgemeine" (Dienstag) hatte berichtet, die Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin Angelika Hauser kritisiere einen Versuch einer kircheninternen Vertuschung.

"Ein beschuldigter Kleriker habe sein Teilgeständnis unter der Hand mit seinem Opfer finanziell regeln wollen – unter Billigung der Diözesanspitzen", heißt es in dem Text. Dazu erklärte das Bistum auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "In dem konkreten Fall wurden die Vorwürfe von einer der unabhängigen Ansprechpersonen entgegengenommen und der Leistungsantrag für die von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) eingesetzte Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) ordnungsgemäß an den Beauftragten des Generalvikars für besondere Aufgaben weitergeleitet."

Im Generalvikariat habe man die notwendigen Prüfungen durchgeführt, so das Bistum weiter. Zudem sei der Beschuldigte angehört worden. "Der Beschuldigte hat in dieser Anhörung unabhängig von der objektiven Belastbarkeit der erhobenen Vorwürfe das Angebot gemacht, im Sinne eines einvernehmlichen Ausgleichs die betroffene Person finanziell zu entschädigen. Dieses Angebot wurde über eine der Missbrauchsbeauftragten der Diözese Augsburg der betroffenen Person zugetragen. Es wurde von ihr abgelehnt." Daraufhin sei der Leistungsantrag an die UKA weitergeleitet worden.

Vorwurf des Versuchs "einer kircheninternen Vertuschung" gehe ins Leere

Das Bistum betonte: "Das Angebot eines finanziellen Ausgleichs ist also nicht 'unter der Hand' gemacht worden, wie im oben angegebenen Zeitungsartikel formuliert." Der Vorwurf des Versuchs "einer kircheninternen Vertuschung" gehe ins Leere.

Weiter steht in dem Bericht, Hauser behaupte, ihre Kollegen seien mit einem noch weitaus brisanteren Fall beschäftigt. Dazu erklärte das Bistum: "Jeden Vorwurf erhobenen Missbrauchs empfindet das Bistum als brisant. Gleich welches Gewicht diese Vorwürfe haben, werden sie ausnahmslos alle einer Klärung gemäß den Regeln der Interventionsordnung zugeführt. Bis zum Abschluss dieser Klärung kann im Interesse aller Beteiligten – auch derjenigen Person, die den Vorwurf erhoben hat – keine weitergehende Auskunft erteilt werden."

Zu der Frage, wie es um die weitere Zusammenarbeit mit Angelika Hauser bestellt sei, äußerte sich das Bistum nicht. Hauser selbst war am Dienstag für die KNA nicht zu erreichen. Sie ist seit September 2022 eine der vom Bistum beauftragten Ansprechpersonen für das Thema Missbrauch. (KNA)