Bericht: Erzwungene Mundkommunion sorgt für Ärger bei Weltjugendtag
Beim Weltjugendtag in Lissabon wurden einem Bericht zufolge mehrere Jugendliche zur Mundkommunion gezwungen. Gegen ihren ausdrücklichen Willen hätte ein Priester den Pilgern aus Deutschland bei einer Messe am Mittwoch die "Hostie in den Mund gedrückt", heißt es in einem Bericht des Portals "kirche-und-leben.de" am Donnerstag. Der betreffende Priester sei nach dem Gottesdienst zwei Mal kontaktiert worden und habe sein Verhalten verteidigt.
Der Münsteraner Weihbischof Christoph Hegge bezeichnete das Verhalten des Geistlichen als "No-Go". Ein Priester habe nicht das Recht, jemandem die Kommunion zu verweigern. Der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Gregor Podschun, sprach von einem Skandal und klerikalem Machtmissbrauch. Das Verhalten des Geistlichen sei nicht hinnehmbar. Laut dem Bericht handelt es sich beim betreffenden Priester um einen Ordensgeistlichen aus Österreich. Er gehört der 1982 gegründeten Gemeinschaft der "Brüder Samariter der Flamme der Liebe des Unbefleckten Herzens Mariens" an.
Die Mundkommunion ist bis heute die Standardform des Kommunionempfangs, wenn sich auch vielerorts die Handkommunion durchgesetzt hat. Die vatikanische Instruktion "Redemptionis Sacramentum" von 2004 legte fest, dass der Empfänger über die Art der Kommunion entscheidet. (cph)