Kardinal Woelki: Segen für homosexuelle Paare ist Frage für Weltkirche
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat sein Nein zu Segensfeiern für homosexuelle Paare verteidigt. Zugleich bekundete er Verständnis für gleichgeschlechtliche Paare, die den tiefen Wunsch nach einem kirchlichen Segen verspüren. Dabei sehe er aber, dass es sich um eine zunächst auf weltkirchlicher Ebene zu klärende Frage handele, erklärte das Erzbistum Köln am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Laut Vorbereitungsdokument zur Vollversammlung der Weltsynode im Herbst in Rom werde das Thema dort beratschlagt. "Der Erzbischof hat bereits deutlich gemacht, dass das Erzbistum Köln – sollte die Weltkirche eine andere Haltung annehmen – dem natürlich folgen würde."
Woelki äußerte sich zu der Ankündigung einer Initiative in Mettmann und Wülfrath, entgegen einem Verbot Woelkis am 10. September einen weiteren "Segnungsgottesdienst für alle sich liebenden Paare" anzubieten. Nach einem ersten Gottesdienst dieser Art im März hatte der dortige Pfarrer Herbert Ullmann eine Art Abmahnung erhalten mit dem Verbot, eine solche Feier zu wiederholen. Er will sich an das Verbot halten. "Sonst riskiere ich meine Existenz", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Zu dem Gottesdienst lädt die "AG Regenbogenkirche für alle" in die evangelische "Kulturkirche" in Wülfrath ein. Als Reaktion auf das Verbot ist für den 20. September noch ein weiterer Segnungsgottesdienst vor dem Kölner Dom geplant. Nach geltender Lehre ist es katholischen Priestern nicht erlaubt, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen, die um eine religiöse Anerkennung ihrer Verbindung bitten.
Beim Synodalen Weg zur Zukunft der Kirche in Deutschland hatten die Teilnehmer mehrheitlich für die Möglichkeit von Segensfeiern für homosexuelle Paare gestimmt. Woelki enthielt sich damals der Stimme. (KNA)