Franziskus hofft auf Versöhnung in Korea

Papst würdigt Einsatz der Polizei für das Gemeinwohl

Veröffentlicht am 16.09.2023 um 16:50 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus gilt als ausgesprochener Feind der Mafia. Deshalb lobte er nun den Einsatz der Polizei gegen die organisierte Kriminalität. Auch zur Situation auf der koreanischen Halbinsel äußerte sich der Papst.

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Den Einsatz der Polizei gegen Verbrechen, Illegalität und Mafia hat Papst Franziskus gelobt. Bei einem Empfang für viele hundert Carabinieri aus allen Teilen Italiens sagte der Papst am Samstag auf dem Petersplatz: "Wir leben in einer Zeit der Verschärfung von so vielen Formen von Gewalt und Hass in unseren Städten. (...) Euch, die ihr täglich im Einsatz für Gerechtigkeit und Gesetzestreue seid, möchte ich sagen, dass all dies letztlich seinen Grund und sein Ziel in der Liebe hat."

Weiter führte der Papst aus: "Gerechtigkeit besteht nicht einfach im Verhängen von Strafen", sondern darin, die Menschen wieder zum Respekt des Allgemeinwohls zu bringen. Als Vorbild empfahl er den Carabiniere Salvo D"Acquisto, der sich am 23. September 1943 in Palidoro bei Rom geopfert hatte, um im Gegenzug das Leben von 22 Geiseln der SS zu retten.

So wie dieser Held sollten sie "Diener des Staates und des Gemeinwohls sein, die gegen Unrecht kämpfen und die Schwächsten verteidigen", betonte der Papst. Besonders danke er jenen Polizeikräften, die gegen Illegalität, organisierte Kriminalität und Mafia-Mentalität kämpften. - In Italien gehören mehr als 100.000 Menschen zur nationalen Polizei der Carabinieri. Sie sind Teil der italienischen Streitkräfte und unterstehen dem Verteidigungsministerium.

Franziskus hofft auf Frieden auf koreanischer Halbinsel

Zudem bekräftigte Franziskus seinen Wunsch nach Frieden auf der koreanischen Halbinsel. Das sagte er bei einem Treffen mit Pilgern aus Korea zum Jahrestag des Martyriums des heiligen Andreas Kim Taegon (1821-1846). Er war Koreas erster einheimischer Priester und wurde wegen seines Glaubens getötet. Eine Statue des Märtyrers wurde in einer der Außennischen des Petersdoms aufgestellt.

In seiner Ansprache sagte der Papst, der Heilige sporne Christen an, Weggefährten und Zeugen der Versöhnung zu werden. Kim sei "das glaubwürdige Zeugnis, dass die Zukunft nicht mit der Gewalt der Waffen, sondern mit der sanften Kraft der Nähe aufgebaut wird".

Franziskus hatte Südkorea 2014 besucht. Mit einem Katholikenanteil von 11 Prozent ist das Land eine der Hochburgen der katholischen Kirche in Ostasien. Der Vatikan hat die faktische Teilung Koreas in zwei Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg nie anerkannt und spricht bis heute nur von Korea. Nord- und Südkorea befinden sich seit 1950 offiziell im Kriegszustand; der Korea-Krieg wurde 1953 lediglich durch einen Waffenstillstand beendet. In Südkoreas Hauptstadt Seoul soll 2027 der Weltjugendtag stattfinden. (rom/KNA)