Titel für Fortsetzung der Umweltenzyklika "Laudato si" steht fest
Der Nachfolger der Umweltenzyklika "Laudato si" hat einen Titel und einen Termin: Das Apostolische Schreiben "Laudate Deum" ("Lobet Gott") wird am 4. Oktober, dem Gedenktag des heiligen Franz von Assisi erscheinen, verriet Papst Franziskus in der vergangenen Woche bei einer Audienz, deren Inhalt erst am Montag von "Vatican News" bekannt gemacht wurde. Das Schreiben soll ein Blick sein "auf das, was geschehen ist, und sagen, was getan werden muss", so der Papst gegenüber lateinamerikanischen Hochschulrektoren.
In seiner Ansprache rief Franziskus zu entschiedenem Einsatz für die Umwelt auf. Ein Beispiel sei der Einsatz von Solarenergie im Vatikan: "Wir müssen in diesen Dingen sehr kreativ sein, um die Natur zu schützen, denn offensichtlich wird Elektrizität aus Kohle oder anderen Elementen hergestellt, die immer Probleme in der Natur schaffen." Der Papst betonte, dass die Natur für alle Menschen da sei. Derzeit herrsche eine Kultur der Enteignung, "aber wir alle haben ein Recht auf die Nutzung der Natur" für das Gemeinwohl: "Wir müssen uns bewusst sein, dass wir den Reichtum der Natur nur für kleine Gruppen nutzen, und zwar durch sozioökonomische Theorien, die die Natur, die Ausgestoßenen, nicht einbeziehen."
Keine neue Enzyklika
Im August hatte Papst Franziskus erstmals angekündigt, an einer Fortsetzung seiner Umweltenzyklika zu schreiben. Später präzisierte Vatikansprecher Matteo Bruni, dass es sich nicht um eine zweite Enzyklika handle, sondern um einen Brief, der besonders auf die Klima-Krisen eingehen werde. Ein Schwerpunkt dabei seien die jüngsten Extremwetterereignisse und -katastrophen, die Menschen auf fünf Kontinenten betroffen haben.
"Laudato si'" erschien 2015 als zweite Enzyklika von Papst Franziskus. Das Rundschreiben "über die Sorge für das gemeinsame Haus" thematisierte bereits den Klimawandel. Das Klima wurde darin als "gemeinschaftliches Gut von allen und für alle" bezeichnet. "Der Klimawandel ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Umwelt-Aspekten und ernsten sozialen, wirtschaftlichen, distributiven und politischen Dimensionen; sie [sic] stellt eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen an die Menschheit dar", heißt es in der Enzyklika. Der Papst kritisierte, dass viele derer, die "mehr Ressourcen und ökonomische oder politische Macht besitzen", sich darauf zu konzentrieren schienen, "die Probleme zu verschleiern oder ihre Symptome zu verbergen, und sie versuchen nur, einige negative Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren". Es sei dringend geboten, politische Programme zur Reduktion des Kohlenstoffdioxidausstoßes zu entwickeln. (fxn)