Lackner: Spaltung durch den Synodalen Weg derzeit unwahrscheinlich
Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, hat die Vorwürfe zurückgewiesen, der Synodale Weg der Kirche in Deutschland könne zu einer Kirchenspaltung führen. "Es gibt diese warnenden Stimmen auf beiden Seiten, aber eine Spaltung im Sinne eines Schismas will niemand, dem die Kirche als Heimat und Quell des Glaubens am Herzen liegt", sagte Lackner in einem Interview dem "Kurier" (Sonntag). "Derzeit halte ich es für unwahrscheinlich."
Der Synodale Weg der Kirche in Deutschland unterscheide sich in seinem Ursprung sehr vom weltweiten synodalen Prozess des Papstes, so Lackner. Gleichzeitig habe der deutsche Reformprozess Themen zutage gebracht, die auch in anderen Teilen der Welt ein Anliegen seien. Diese würden auch bei der Weltsynode besprochen.
Der Erzbischof warnte davor, die Synode als Parlament zu verstehen, indem es Mehrheiten von Gewinnern und Minderheiten von Verlierern gebe. "Wir müssen andockfähig und ergänzungsbedürftig bleiben", betonte Lackner. Die Geschichte des Glaubens sei eine Geschichte der Überraschungen. "Wenn wir diese Synode hörend, betend, im Glauben und vom Glauben her, unter Beistand des Heiligen Geistes, der uns zugesichert ist, abhalten, dann wird es am Ende keine 'Verlierer' geben." Der Heilige Geist sei oft die dritte, unerwartete Option. Man dürfe daher nicht mit vorgefassten Meinungen in das Gespräch gehen. "Die Synodalität selbst ist für mich das sicherste Mittel, um Spaltungen zu vermeiden", so Lackner. Der Erzbischof nimmt für die Österreichische Bischofskonferenz an der an diesem Mittwoch beginnenden Weltsynode in Rom teil. (cbr)