Gegenwärtige Situation sei "furchtbar"

Gaza-Pfarrer: Franziskus hat mir am Telefon Solidarität ausgesprochen

Veröffentlicht am 10.10.2023 um 20:13 Uhr – Lesedauer: 

Bethlehem/Jerusalem ‐ Franziskus greift gerne zum Telefon – auch in schwierigen Lagen: Der katholische Pfarrer von Gaza-Stadt hat einen Anruf vom Papst bekommen, in dem er ihm seine Nähe bekundete. Der Geistliche spricht über die "furchtbare" Lage angesichts des Kriegs.

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Der katholische Pfarrer von Gaza-Stadt, Gabriel Romanelli, dankt Papst Franziskus für dessen persönliche Anteilnahme angesichts der Lage im Heiligen Land. Der Pontifex habe ihn angerufen, um ihm seine Solidarität und Nähe auszusprechen, sagte der argentinische Ordensmann von der Gemeinschaft "Verbo encarnado" (Fleischgewordenes Wort) der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag in Jerusalem. Er habe dem Kirchenoberhaupt für seinen Aufruf zum Waffenstillstand und zur Beendigung aller Gewalt, allen Terrors und allen Krieges gedankt. Der Papst, fügte Romanelli hinzu, habe auch seinen Segen erteilt, damit alle die Nähe der Kirche erfahren können.

Die gegenwärtige Situation im Gazastreifen bezeichnete Romanelli als "furchtbar". Die Pfarrei habe inzwischen rund 150 christliche Flüchtlinge sowie weitere Familien aus dem angrenzenden Stadtviertel aufgenommen. Der Ordensgeistliche, der derzeit in Bethlehem festsitzt, erklärte, die israelischen Bombardierungen hielten seit drei Tagen ununterbrochen an. Dabei seien auch von Christen bewohnte Häuser zerstört oder beschädigt worden. Die Zahl der Todesopfer auf palästinensischer Seite sei auf über 700 gestiegen, darunter 140 Kinder. Gleichzeitig verurteilte der Ordensmann die von der radikalislamischen Hamas in Israel verübte Gewalt.

"Wir brauchen ein sofortiges Ende der Gewalt, damit sich die Lage nicht weiter verschlimmert", so Romanelli. Man bete für den Frieden und hoffe, "dass er sofort kommt", damit die Verletzten heilen und Menschen zu ihrer Lebensfreude zurückkommen könnten. Im Gazastreifen leben rund 1.000 Christen, darunter rund 135 Katholiken. (mal/KNA)