Brand in Papstresidenz Castel Gandolfo
Ein Brand im Apostolischen Palast in der ehemaligen Papstresidenz Castel Gandolfo hat zu großem Sachschaden geführt. Brandstiftung werde derzeit ausgeschlossen, teilte der Vatikan-Sprecher Matteo Bruni gegenüber der italienischen Tageszeitung "Il Messaggero" am Donnerstag mit. Vermutlich habe ein Kurzschluss in einer Klimaanlage das Feuer erzeugt, das auf die Wandverkleidung in dem Raum im zweiten Stock des Palastes übergesprungen sei. Laut der Zeitung soll sich das Zimmer in einem verheerenden Zustand befinden: Ruß auf allen Oberflächen, zerstörte Gemälde, Wandteppiche und Kunstgegenstände.
Der Brand soll sich in den vergangenen Tagen ereignet haben. Das Ausmaß des Schadens kann laut Museumsdirektor Andrea Tamburelli noch nicht beziffert werden. Das Museum bleibe geöffnet, nur einige Räume seien nicht mehr zugänglich, erfuhr die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) in Rom am Donnerstag vom Touristenbüro der "Ville Pontificie". Der Apostolische Palast, ein schlichter Barockbau, hat einen Blick auf den Albaner See und wurde 1596 von Papst Clemens VIII. (1592-1605) erworben.
Die etwa 25 Kilometer südöstlich von Rom in den Albaner Bergen gelegene Residenz in Castel Gandolfo ist seit dem 16. Jahrhundert im Besitz der Päpste und wurde unter Urban VIII. von 1624 bis 1629 zum Papstpalast umgebaut. 2016 kündigte Papst Franziskus an, die Anlage nicht mehr als Sommerresidenz verwenden zu wollen, die Papstwohnung wurde in ein öffentlich zugängliches Museum umgewandelt. Gemäß den Lateranverträgen ist die Anlage zwar auf italienischem Boden, gilt jedoch als exterritoriale Besitzung des Heiligen Stuhls und hat damit einen ähnlichen Status wie diplomatische Vertretungen. (fxn)