Bei Predigt in Santa Maria dell'Anima

Bätzing lobt Kommunikationsform bei Weltsynode: Es hat sich verändert

Veröffentlicht am 15.10.2023 um 12:58 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Die Sitzordnung bei der Weltsynode in Rom ist ungewöhnlich: Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien sitzen in ihren Arbeitsgruppen gemeinsam an runden Tischen. Für Bischof Georg Bätzing ermöglicht das eine neue Art des Miteinanders.

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Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat die neue Form der Kommunikation bei der in Rom laufenden Bischofssynode gelobt. "Da sitzen nicht Kardinäle und Bischöfe dichtgedrängt wie im Vorlesungssaal und die Leitung präsidiert vorne auf einem Podest in langer Reihe", sagte Bätzing in einer Predigt, die er am Sonntagmorgen vor Pilgern aus dem deutschsprachigen Raum in der Kirche Santa Maria dell'Anima in Rom hielt. Dass die Synodalen und Experten dieses Mal an großen runden Tischen Platz genommen hätten, zeige, dass sich bei der Weltsynode in Rom "etwas verändert hat".

Die rund 350 Bischöfe, Priester Ordensleute und Laien beraten seit rund zwei Wochen im Vatikan. Die einzelnen Arbeitsgruppen sitzen dabei jeweils an großen runden Tischen in der Synodenaula. Diese neue Art der Sitzordnung ermögliche eine neue Art des Miteinanders, sagte Bätzing, die dem "gemeinsamen Hören voneinander und aufeinander" diene. Sie produziere aber auch ein ganz neues Bild nach außen. Auch das Präsidium mit Papst Franziskus teilt sich einen runden Tisch. "Bilder sind in einer medialen Gesellschaft wir der unsrigen nicht zu unterschätzen", erklärte der DBK-Vorsitzende. Die meisten Tische hätten vom Vatikan angemietet werden müssen.

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Darüber hinaus betonte Bätzing, die Kirche müsse sich am Maßstab der Menschlichkeit messen lassen. Dieser Gedanke habe auch bei den Beratungen der Synode eine wichtige Rolle gespielt. "Wer die Füße nicht bewegt und die Hände nicht rührt angesichts des Hilferufes so vieler Verwundeter und Ausgegrenzter auch innerhalb der Kirche (...), der zieht sich selbst das Gericht zu." Kirchliche Amtsträger müssten wahrhaftig und authentisch sein. Nicht das Amt schütze die Person; allein die persönliche Glaubwürdigkeit verleihe dem amtlichen Auftreten noch Wirksamkeit und Akzeptanz, so Bätzing. 

Seit dem 4. Oktober tagen in Rom Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien aus aller Welt. Dieser erste Teil der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode zum Thema Synodalität dauert noch bis zum 29. Oktober. Ein zweiter Teil der Bischofssynode folgt im kommenden Herbst.

Bätzing wurde gemeinsam mit dem Augsburger Bischof Bertram Meier und dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck als DBK-Teilnehmer gewählt. Der Papst berief später auch den Passauer Bischof Stefan Oster und den Münsteraner Bischof Felix Genn persönlich zu Teilnehmern der Weltsynode. (cbr/epd/KNA)

15.10.2023, 13.55 Uhr: Ergänzt um weitere Details aus der Predigt Bätzings.