Augsburger Bischof lobt Umgang und Methode der Weltsynode

Bischof Meier fordert klare Worte aus Rom zu Reformfragen

Veröffentlicht am 28.10.2023 um 13:16 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Bischof Bertram Meier ruft zu Gelassenheit in Reformfragen auf. Es bereite ihm Sorge, dass Themen und Beschlüsse des Synodalen Weges vorangetrieben werden sollen, sagte er am Rande der Weltsynode und machte eine Ankündigung für das Bistum Augsburg.

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Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat eine römische Positionierung zu Reformthemen in der katholischen Kirche gefordert. "Ich erwarte mir von Rom ein ganz klares Wort", sagte Meier am Freitag dem Fernsehsender EWTN in Rom. Der Vatikan müsse seine Leitungsverantwortung bei strittigen Reformfragen wahrnehmen. Es brauche Weisungen, was in der Kirche geändert werden könne und ebenso klar die Markierung von Fixpunkten "an die wir nicht ran gehen dürfen".

Des Weiteren rief Meier zu mehr Gelassenheit in Reformfragen auf. Es bereite ihm Sorge, dass Themen und Beschlüsse des Synodalen Weges mit Tempo vorangetrieben werden sollen. Es gehe ihm nicht darum Dinge auszusetzen, doch müsse man sich in Deutschland bewusst sein, dass die Prioritätenliste der Weltkirche anders aussehe. Man müsse aufpassen, nicht der Nabel der Welt sein zu wollen, so Meier. Vielmehr brauche es die Kunst aufeinander warten zu können. Zwar gebe es in der Weltkirche Reformstimmen mit den gleichen Anliegen wie in Deutschland, doch eine unmittelbare Umsetzung könne nicht erwartet werden.

Ankündigung für Diözese Augsburg

Meier zeigte sich beeindruckt von der ersten römischen Etappe der Weltsynode. Die Zeit sei für ihn ein weltkirchliches Eldorado. Er kündigte an, die Methode der "Konversation im Heiligen Geist" in den Gremien des Bistum Augsburg einzuführen. Die Methode nach der die Weltsynode tagte, bedeute "weniger Pro und Contra oder in Fraktionen zu denken, sondern eher den Geist wirken zu lassen", sagte Meier. Bei aller nötigen Effizienz in Pfarr- und Diözesangremien hoffe er, so einen neuen Umgang in seiner Diözese etablieren zu können. "Ich hoffe uns geht der Atem nicht aus", so der Bischof.

Neben Meier nehmen aus Deutschland die Bischöfe Georg Bätzing (Limburg), Stefan Oster (Passau), Franz-Josef Overbeck (Essen) und Felix Genn (Münster) an den Beratungen der Weltsynode teil. An diesem Samstag soll ein zusammenfassender Bericht der vergangenen vier Wochen verabschiedet werden. Im Oktober 2024 wird es eine zweite Versammlung im Vatikan geben. (ben)