58-Jähriger gibt auch Direktion des Katholischen Medienzentrums ab

Redaktionsleiter Martig verlässt katholisches Internetportal "kath.ch"

Veröffentlicht am 01.11.2023 um 13:13 Uhr – Lesedauer: 

Zürich ‐ Der Schweizer Theologe und Journalist Charles Martig gibt seinen Posten als Redaktionsleiter des katholischen Internetportals "kath.ch" im kommenden Jahr ab, auch als Direktor des Katholischen Medeinzentrums in Zürich hört der 58-Jährige auf.

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Der Theologe und Journalist Charles Martig (58) beendet seine Tätigkeit als Direktor des Katholischen Medienzentrums in Zürich und Redaktionsleiter des kirchlichen Internetportals "kath.ch". Martig werde zum 1. April 2024 zur römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Bern wechseln und dort den Aufbau eines neuen Kompetenzzentrums Kommunikation übernehmen, teilte "kath.ch" am Mittwoch mit. Der Präsident des Vereins Katholisches Medienzentrum, Adrian Müller, habe gemeinsam mit dem Vorstand die Suche nach einem Nachfolger für die Direktion des Medienzentrums und die Redaktionsleitung von "kath.ch" eingeleitet; die publizistische Linie des Internetportals solle weiterentwickelt werden.

Der Vorstand des Medienzentrums dankte Martig für seine Arbeit in den vergangenen Jahren. Unter ihm als Direktor und Redaktionsleiter sei die Plattform "kath.ch" zu einem "aktuellen und relevanten Online-Medium in der Schweiz" aufgestiegen. Martig war den Angaben zufolge seit 1994 für die katholische Medienarbeit in der Deutschschweiz tätig – zuerst als katholischer Filmbeauftragter, dann als Geschäftsführer des Katholischen Mediendienstes in Zürich und ab 2015 als Direktor des Katholischen Medienzentrums. Den Newsroom von "kath.ch" habe Martig ab 2012 aufgebaut. Ziel sei es gewesen, für die katholische Kirche eine bessere öffentliche Sichtbarkeit zu erreichen.

Die Aufgabe als Redaktionsleiter von "kath.ch" hatte Martig erst im März dieses Jahres von Raphael Rauch übernommen. Rauch hatte das Portal in seiner dreijährigen Amtszeit radikal Richtung Boulevard verschoben und mit kirchenkritischen Artikeln immer wieder Ärger bei konservativen Katholiken und Bischöfen ausgelöst. Unter dem journalistischen Anspruch "katholisch, aktuell, relevant" wollte Martig mit der Redaktion des Internetportals für Transparenz in der katholischen Kirche sorgen. Den "journalistischen Zugang zu relevanten Themen" wolle man "konsequent weiterführen", so Martig im März. Zum Profil und Stil von "kath.ch" sagte er damals: "Ich sehe einen enormen Reformbedarf in der katholischen Kirche. kath.ch behandelt deshalb die heißen Themen." Das Portal stehe "für kritischen Journalismus und eine lebendige Diskussionskultur". Die Nutzerzahlen von "kath.ch" haben sich laut Martig seit 2015 vervielfacht: "Allein von 2020 bis 2023 haben sich die Unique User verdreifacht". Die Tendenz sei weiter steigend. (stz)