Söding zu Bischofs-Absagen: Recht der Teilhabe bleibt bestehen
Der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, hat die Absage von vier Bischöfen für den Synodalen Ausschuss kritisiert. "Die vier Bischöfe müssen die Verantwortung für ihre Absage übernehmen. Das Recht der Teilhabe bleibt bestehen", sagte Söding in einem Interview mit dem Internetportal "kirche-und-leben.de" (Montag). Zuvor hatten die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) mitgeteilt, dass sie dem Gremium ganz fernbleiben wollen. "Die Gläubigen in Köln, Eichstätt, Regensburg und Passau können sich darauf verlassen, dass sie vom Synodalen Ausschuss nicht ins Abseits gestellt werden, auch wenn ihre Bischöfe eine konstruktive Mitarbeit verweigern", versicherte Söding. Dass bis auf eine krankheitsbedingte Absage alle vom ZdK und der Synodalversammlung gewählten Mitglieder bei der konstituierenden Sitzung in Essen dabei waren, bezeichnete der Theologie-Professor als "ein Statement".
Im Hinblick auf die Weltsynode erklärte Söding, dass die Beratungen dort auch den Synodalen Ausschuss intensiv beschäftigt hätten. "Wir haben auch gesehen, dass unser Ziel richtig ist: gemeinsame Verantwortung für die Zukunft der Kirche." Die Kirche sei weltweit in Bewegung und Deutschland presche nicht vor, lasse sich von Bedenkenträgern aber auch nicht ausbremsen. "Wir machen das Beste aus unseren Möglichkeiten – und zwar zusammen." Dass Geschäftsordnung und Satzung einstimmig beschlossen worden seien, sei "ein ganz starkes Zeichen", so Söding. Er sei optimistisch, dass es auch von den Vollversammlungen des ZdK und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) grünes Licht geben werde. "Dann haben wir die Voraussetzungen für die inhaltliche Arbeit geschaffen." Damit die Satzung in Kraft treten kann, muss sie von den beiden Trägern des Synodalen Wegs beschlossen werden. Das ZdK lässt darüber am 24./25. November abstimmen, die DBK bei ihrer Frühjahrsvollversammlung im kommenden Februar in Augsburg.
Söding betonte weiter, dass es ein gutes Konzept gebe, wie die weitere Arbeit des Synodalen Ausschusses bewältigt werden könne. Es brauche dafür professionelle Unterstützung und ehrenamtliches Engagement. Die Finanzierung für das Gremium sei gesichert, "obgleich sie obstruiert werden sollte". Nachdem Hanke, Oster, Voderholzer und Woelki im Sommer der Finanzierung des Synodalen Ausschusses für den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) eine Absage erteilt hatten, ist weiterhin unklar, wie genau das Gremium finanziert wird. "2026 wird Bilanz gezogen: auf der vereinbarten sechsten Synodalversammlung", erklärte der ZdK-Vizepräsident weiter. "Dann wollen, müssen und können wir etwas vorzeigen: wie Synodalität auf katholisch geht." (cbr)