Nuntius: US-Bischöfe sollen ihre Komfortzonen verlassen
Der Apostolische Nuntius in den USA, Kardinal Christophe Pierre, hat die Bischöfe aufgerufen, ihre "Komfortzonen" zu verlassen und die ergebnisoffenen Diskussionen der Weltsynode als Weg nach vorne zu begreifen. Wesentlich für die Evangelisierung sei die Vision einer synodalen Kirche, in der alle dazugehören und einander zuhören, sagte der Nuntius in seiner Eröffnungsrede zur jährlichen Herbstvollversammlung der US-Bischöfe, die vom 13. bis 16. November in Baltimore stattfindet.
Es habe Befürchtungen und Ängste vor der Weltsynode gegeben, die manche im Vorfeld geschürt hätten, so der Nuntius weiter. Dabei gebe es weder eine Agenda noch eine Idee, denn Synodalität bedeute, "die Welt von heute zu evangelisieren, die das Evangelium der Hoffnung und des Friedens so dringend braucht". Von den Bischöfen forderte der Nuntius unter anderem den Mut, "auf die Perspektiven der Menschen zu hören, auch wenn diese Missverständnisse enthalten". Und weiter: "Wir müssen mit ihnen auf dem Weg bleiben".
Pierre, der im September von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt wurde, bezeichnete Synodalität mit Worten von Papst Franziskus als das, "was Gott von der katholischen Kirche im dritten Jahrtausend erwartet". In seiner Ansprache verknüpfte er es mit dem vielkritisierten Projekt der US-Bischöfe, “Eucharistic Revival", einer Initiative, die die Eucharistie in den Mittelpunkt des kirchlichen Lebens stellen möchte. "Ich glaube, dass wir nur dann eine echte eucharistische Erneuerung erleben werden, wenn wir die Eucharistie als das Sakrament der Menschwerdung Christi erfahren: als den Herrn, der mit uns auf dem Weg ist", betonte der Nuntius. Trotz der Kritik an der Initiative planen die US-Bischöfe für 2024 einen nationalen Kongress in Indianapolis, der Medienberichten zufolge rund 14 Millionen Dollar kosten soll. (mtr)