Papst Franziskus fordert Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft
Papst Franziskus fordert abermals einen tiefgreifenden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft. Andernfalls würden sich Klima-, Gesundheits- und Migrationskrisen, Gewalt und Kriege verschärfen, warnt er Papst in einer am Freitag veröffentlichten Botschaft. Anlass ist der zehnte Jahrestag seines Apostolischen Schreibens "Evangelii gaudium".
Die gegenwärtigen Krisen könnten die gesamte Menschheitsfamilie gefährden, denn "wir sitzen alle im selben Boot und sind aufgerufen, gemeinsam zu rudern", so das Kirchenoberhaupt. Der Grund für viele negative Entwicklungen liegt laut Franziskus in einer ungerechten Wirtschaft, die von einer egoistischen Mentalität geprägt sei.
Die Armen nicht vernachlässigen
Der Papst appelliert in der neuen Botschaft erneut, die Armen nicht zu vernachlässigen. Jesus selbst sei in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, später habe er sich mit Besitzlosen umgeben und ihnen die Frohe Botschaft verkündet. "Aus diesem Grund kann der Papst nicht umhin, die Armen in den Mittelpunkt zu stellen", schreibt Franziskus. Dies sei keine Politik oder Ideologie, sondern eine Forderung des Evangeliums.
In seinem ersten Lehrschreiben im Papstamt "Evangelii gaudium" (Freude des Evangeliums) prangerte Franziskus die Auswüchse der globalen Wirtschaftsordnung an und entwickelte Linien für eine zeitgemäße Verkündigung der christlichen Botschaft sowie für eine Reform der Kirchenstrukturen. Im Zentrum des Schreibens, das der Vatikan am 26. November 2013 veröffentlichte, stand die Forderung nach einer gerechteren Welt und nach einer Kirche im Dienst der Armen. Die nun erschienene Botschaft richtet sich an Teilnehmende einer Vatikan-Konferenz zum Jahrestag. (KNA)