Seenotretter Casarini: Keine Zuschüsse der Bischofskonferenz
Der italienische Seenotretter Luca Casarini hat Medienberichte dementiert, wonach er Zuschüsse von der Italienischen Bischofskonferenz erhalten haben soll. Die Zeitung "La Repubblica" veröffentlichte am Montag ein Gespräch, in dem Casarini unter anderem anhand von Tabellen einen Überblick über seine kirchlichen Spender gibt. Darunter seien auch Priester und einzelne Bischöfe sowie zwei süditalienische Bistümer und rund ein Dutzend kirchliche Vereinigungen. Ihre Spenden beliefen sich auf 50 bis einige tausend Euro.
Ein aufgrund von Abhörprotokollen der Polizei in italienischen Medien behaupteter Zuschuss der Bischofskonferenz zu einem Gehalt von monatlich 6.000 Euro existiere hingegen nicht, sagte Casarini. Er kündigte an, gegen die Falschbehauptung gerichtlich vorgehen zu wollen. Zugleich erklärte er, mit den Berichten solle eigentlich Papst Franziskus getroffen werden, der Casarini mehrere Male im Vatikan empfangen hat. Insgesamt machen laut dem Bericht der "Repubblica" die Einzelspenden aus dem kirchlichen Bereich etwa ein Viertel der Einnahmen der Organisation "Mediterranea" aus. Sie setze jährlich etwa 1,5 Millionen Euro für ihre Arbeit ein.
Casarini (56), der früher in Italiens Hausbesetzer-Szene aktiv war und sich seit Jahren in der Seenotrettung für Migranten engagiert, hatte im Oktober auf Einladung des Papstes an der Weltsynode in Rom teilgenommen. Gegen Casarini ermittelt derzeit die italienische Staatsanwaltschaft wegen des Vorwurfs der Förderung illegaler Einwanderung. Im Zuge dieser Ermittlungen tauchten Aufzeichnungen von Telefonaten und Chats auf. Sie sollen laut italienischen Medien belegen, dass Casarini und seine Mitstreiter den Papst und Italiens Bischofskonferenz überredet hätten, ihnen ideelle Unterstützung sowie umfangreiche finanzielle Zuwendungen zukommen zu lassen. (KNA)