Bischofskonferenz veröffentlicht Handreichung für Streaming von Liturgien

Spanien: Jede Übertragung von Messe braucht bischöfliche Genehmigung

Veröffentlicht am 07.12.2023 um 12:36 Uhr – Lesedauer: 

Madrid ‐ Während der Corona-Pandemie war das Streaming der Messe für viele Menschen ein Rettungsanker für ihr religiöses Leben. Nun hat sich die Spanische Bischofskonferenz mit der Übertragung von Liturgien beschäftigt – und eine Handreichung veröffentlicht.

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In Spanien muss künftig jede Übertragung einer Heiligen Messe durch den zuständigen Ortsbischof autorisiert werden. Das sieht eine Handreichung der Spanischen Bischofskonferenz mit Regeln für die Übertragung von Eucharistiefeiern in Fernsehen, Radio, Internet und in den sozialen Medien vor, die am Dienstag in Madrid veröffentlicht wurde. Das gemeinsame Dokument der bischöflichen Kommissionen für Soziale Kommunikation und Liturgie war von der Vollversammlung der Bischofskonferenz im November beschlossen worden.

Die Handreichung sieht weiter vor, dass jeder Bischof die Vorgaben für seine Diözese konkretisiert und entsprechende Normen erlässt. Die Regeln des Papiers seien lediglich Empfehlungen. Jeder Oberhirte kann zudem einen Beauftragten für dieses Thema ernennen, der für die Genehmigungen zuständig ist. Die Regeln der Bischofskonferenz sehen eine bischöfliche Zustimmung sowohl für regelmäßige als auch für einmalige Übertragungen von Heiliger Messe und anderen Liturgien vor.

Dokument nennt konkrete Regeln für Streaming

Der Hintergrund der Handreichung ist die Sicherstellung der Qualität der übertragenen Gottesdienste. "Die Qualität der Übertragung erfordert Vorbereitung im gleichen Umfang wie die Messe, und besonders die Predigt", heißt es in dem Dokument der Bischofskonferenz. Während der Corona-Pandemie habe das Streamen der Eucharistiefeier dazu beigetragen, das religiöse Leben aufrechtzuerhalten und die Gläubigen in dieser Ausnahmesituation zu begleiten. Das gelte es beizubehalten bei gleichzeitiger Anpassung der Regelungen. "Die Übertragung ist nicht nur ein technisches Werkzeug, sie ist eine zeitgenössische Kunst, die die Schönheit der christlichen Liturgie vermitteln kann."

Die Handreichung legt einige konkrete Regelungen für die Übertragung der Heiligen Messe fest: So soll sie als Live-Stream stattfinden und nicht aufgezeichnet werden, in der Regel unter Anwesenheit von Gläubigen und an einem geeigneten Ort wie einer Kirche oder Kapelle stattfinden sowie in der "üblichen" Weise gefeiert werden. Die Bischöfe rufen die Zelebranten dazu auf, die vorgesehenen liturgischen Texte zu verwenden, auch auf die nicht präsentisch Anwesenden einzugehen und die Predigt ansprechend zu gestalten.

Gleichzeitig erinnert die Handreichung daran, dass die Mitfeier der Heiligen Messe im Fernsehen, Radio oder im Internet nicht die Sonntagspflicht erfülle. "Es wäre jedoch nicht ehrlich, die Vorteile zu vergessen, die eine Übertragung der Heiligen Messe für die Gläubigen mit sich bringt, denen es unmöglich ist, ihr in Präsenz beizuwohnen." Die Bischöfe rufen die Gläubigen zudem zur inneren Vorbereitung auf die Verfolgung eines übertragenen Gottesdienstes auf: Die Liturgie sei nicht einfach ein weiterer Programmpunkt in Fernsehen oder Radio. (rom)

07.12., 15 Uhr: Meldung um Details ergänzt.